1. Eintrag:
einen guten Ruf haben / genießen
Bedeutung:
Beispiele:
- Die Kurse der Volkshochschulen genießen einen guten Ruf
- Ihr guter Ruf ist ein kostbares Gut, das gepflegt, geschützt oder aufgebaut werden muss
- Kokos-Öl hat zu Unrecht einen guten Ruf
- Die Lebensmittel-Branche verteidigt ihren guten Ruf
- Die Macht der Medien – oder: Ein guter Ruf entsteht nicht auf Knopfdruck
- Gesundheitsdaten sind besonders intim und sensibel und erfordern spezifische, datenschutzrechtliche Maßnahmen. Wenn sie in falsche Hände geraten, könnte der Schaden enorm sein. Lassen Sie das nicht zu, denn Ihr Unternehmen trägt viel Verantwortung und hat im Zweifelsfall einen guten Ruf zu verlieren
Ergänzungen / Herkunft:
Auszugehen ist zunächst von der Grundbedeutung von "Ruf": das, was man hört, wenn jemand (oder auch ein Tier) "ruft", also einen lauten Schall von sich gibt. Der erste Schritt in die übertragene Bedeutung ist die Beimischung des Zwecks: Als Aufforderung (z. B. herzukommen), Schlachtruf, Ankündigung, Lockruf u. a. Der nächste Abstraktionsschritt liegt vor, wenn es sich nicht mehr um einen "Ruf" im Sinne von "Schall erzeugen" handelt. Dazu zählt der Ruf als Aufruf und Appell (z. B. der Ruf nach sozialer Gerechtigkeit; Sie überhört den Ruf ihres Herzens und geht eine Ehe ein, die sie fast ins Verderben stürzt) oder als Berufung (Der Professor folgte dem Ruf an die Universität Frankfurt).
Daneben steht der Ruf als sich verbreitende Kunde, die von Mund zu Mund geht (und früher auch im Sinn von "Gerücht" gebraucht wurde). In der hier behandelten Redewendung bezieht sich "Ruf" auf die allgemein verbreitete Meinung, die man über eine Person oder Organisation hat (Leumund). Wer also einen "guten Ruf" hat, von dem hat man eine positive Meinung, man vertraut ihm und hält ihn für kompetent oder nützlich. In diesem Sinn wird "Ruf" (mittelhochdeutsch ruoft) schon im Mittelalter verwendet Q.
Etymologisch ist "Ruf" mit "Verruf", "Berufung", "Beruf", "Ruhm" und "Gerücht" verwandt. Zu "Gerücht" siehe auch "Das halte ich für ein Gerücht"
> |