1. Eintrag:
mit Kanonen auf Spatzen schießen

Ü
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Bedeutung:
übereifrig sein S ; überreagieren; zu viel Kraft verwenden; einen zu großen Aufwand betreiben, um etwas zu erreichen; es mit einer Maßnahme übertreiben
Beispiele:
- Nach Auffassung des CDU-Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme wirken die vorgesehenen Maßnahmen wie ein Schuss mit Kanonen auf Spatzen
- Durch den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln wird häufig mit "Kanonen auf Spatzen geschossen"
- Aufwendig? Ja. Notwendig? Wohl nein, es sei denn, man schießt gern mit Kanonen auf Spatzen
- Man muss übrigens nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, um jede Menge Spaß zu haben. Gemeinsam mit unseren Partnern organisieren wir für Sie Veranstaltungen in jeder Form und Größe
- Bei Schmerzen schnell zum Arzt! Hier wird - um die Kasse zu füllen - mit Kanonen auf Spatzen geschossen
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Lateinisch canna (Rohr) hat über ital. cannone (große Röhre) zu Kanone (Geschützrohr) geführt. Diese Übernahme geschah vermutlich zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert, als die Kriegstechnik mit französischen und italienischen Ausdrücken versehen war. Der Spatz ist gegenüber dem Geschütz ein denkbar unterlegener Gegner, so dass die Wendung einen starken (und damit erheiternden) Kontrast enthält.
Die Redewendung wurde vermutlich 1872 von dem österreichisch-ungarischen Politiker Graf Gyula Andrássy geprägt, als es im "Kulturkampf" um die Auseinandersetzungen Deutschlands mit der katholischen Kirche ging, in deren Zuge die Jesuitengesetze verabschiedet wurden, die Niederlassungen des Jesuitenordens auf dem Boden des Deutschen Kaiserreichs verbot. Andrássy hielt das für übertrieben. Das "Laibacher Tagblatt" schreibt 1872: "Trügt nicht alles, so dürfte Deutschland sogar nicht lange mehr allein dastehen im Kampfe gegen den Jesuitismus und das angeblich dem Grafen Andrassy zugeschriebene Wort: 'Er denke nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen', wird wahrscheinlich bald durch die Ereignisse widerlegt sein ..." Q
Die Redewendung wurde vermutlich 1872 von dem österreichisch-ungarischen Politiker Graf Gyula Andrássy geprägt, als es im "Kulturkampf" um die Auseinandersetzungen Deutschlands mit der katholischen Kirche ging, in deren Zuge die Jesuitengesetze verabschiedet wurden, die Niederlassungen des Jesuitenordens auf dem Boden des Deutschen Kaiserreichs verbot. Andrássy hielt das für übertrieben. Das "Laibacher Tagblatt" schreibt 1872: "Trügt nicht alles, so dürfte Deutschland sogar nicht lange mehr allein dastehen im Kampfe gegen den Jesuitismus und das angeblich dem Grafen Andrassy zugeschriebene Wort: 'Er denke nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen', wird wahrscheinlich bald durch die Ereignisse widerlegt sein ..." Q
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