1. Eintrag:
die Cour machen / schneiden
Bedeutung:
Beispiele:
- Ich weiß gar nicht, was das ist: Cour machen und kokettieren, und die anderen wissen es gewiss auch nicht
- Er hingegen hat sich ohne allen Grund in den Kopf gesetzt, dass ein gewisser reicher Herr mir die Cour mache, bloß weil ich zufälligerweise seinen Namen nannte
- So sind die Damen alle. In der Jugend lassen sie sich die Cour machen und schlagen die Augen nieder; im Alter sperren sie sie weit auf, um zu sehen, wo andern die Cour gemacht wird
- Im Wartesaal in Bozen saß ein junges sauberes Bauermadel, drei geistliche Herren rundum und schneiden ihr die Cour
Ergänzungen / Herkunft:
Die Wendung stellt eine Variante von "den Hof machen" (faire la cour) dar und ist seit Anfang des 18. Jahrhunderts geläufig. So lässt sich schon Johann Christoph Gottsched 1730 über diese Redensart aus: "... wenn ich schreibe: die Augen über das Feld ausspazieren lassen; oder: einem Frauenzimmer den Hof machen, weil die Franzosen sprechen, promener ses yeux sur les champs, und faire sa Cour a une Dame. Das sind barbarismi in unsrer Mundart, die kein Mensch versteht, der nicht Französisch kan" Q.
Siehe auch "jemandem den Hof machen"
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