1. Eintrag:
bei jemandem ist Schmalhans Küchenmeister
Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn die Ernte vom Dauerregen zerstört wurde, dann war in den Küchen der kleinen Bauern Schmalhans Küchenmeister
- Im Gegensatz zu den Küchenbetrieben der britischen Besatzung war in den meisten deutschen Haushalten Schmalhans Küchenmeister
- Allzu oft war Schmalhans Küchenmeister, Hunger nicht unbekannt. Lebensmittelmarken, Bezugsscheine, Beziehungen, Schlangestehen, Tauschhandel, Schwarzer Markt, Zigarettenwährung, Mauscheln und Fringsen hatten einen hohen Stellenwert im täglichen Leben
- Und das sieht man dem Film an, er sieht einfach billig aus. Auch beim Effektbudget war erwartungsgemäß Schmalhans Küchenmeister
- In ihrem privaten Liebesleben ist dagegen Schmalhans Küchenmeister, da Verehrer die adrette Powerfrau anscheinend meiden wie der Teufel das Weihwasser
- Beim Soundconverter ist Schmalhans Küchenmeister: Wenige Einstellungsoptionen und mangelhafte Lokalisierung zeigen, hier haben die Entwickler noch eine Menge Arbeit vor sich
Ergänzungen / Herkunft:
"Schmal", das heute meist nur noch als Gegenbegriff zu "breit" gebraucht wird, hatte früher auch die Bedeutung gering, knapp, karg. Dies zeigt sich noch in den - allerdings veraltenden - Wendungen "schmaler Lohn" und "schmale Kost". Das nach dem Muster von "Prahlhans" gebildete "Schmalhans" ist seit 1663 literarisch belegt und bezieht sich auf den zumindest optisch naheliegenden Zusammenhang zwischen einem dünnen Koch (Küchenmeister) und der kargen Kost, die er bereitet und vorsetzt.
In der an allegorischer Personifizierung reichen Barockliteratur heißt es gelegentlich ganz ähnlich: "(Dort) war die Armut selbst Hofmeisterin, der Hunger Koch und der Mangel Küchenmeister" Q. Die Redensart kann je nach Verwendungszusammenhang Geiz und Armut einer Person oder Familie bezeichnen, aber auch als Tadel für Ungastlichkeit u. a. hergenommen werden. Vereinzelt wird die Redensart im erweiterten Sinn auch auf Bereiche angewendet, die durch Schwäche und Mangel gekennzeichnet sind (3 letzte Beispiele).
Zu "Hans" siehe auch "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr"
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