1. Eintrag:
es ist der Teufel los
Beispiele:
- Beim Brandenburger Sport- und Ruderklub BSRK ist der Teufel los: Nach zehn Wochen im Amt tritt Vereinschef Thomas Krüger zurück, erst solle der Ex-Vorstand seine Hausaufgaben machen, sagt er
- Jetzt müssen die Fans von Alemannia Aachen stark sein. Auch wenn der Teufel los ist, bedeutet das noch nicht den Untergang
- In Soien ist der Teufel los - Faschingszug lockt nahezu 2000 Besucher an
- An der Front ist der Teufel los. Afghanistan, Syrien, Irak oder Gaza: Die Berichte, die uns aus Krisenregionen erreichen, werden immer brutaler
- Doch in unmittelbarer Nachbarschaft des Bohrgeräts war plötzlich der Teufel los. "Da standen einem die Nackenhaare hoch", bekannte Martin Edel, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung, der 18:45 Uhr an der Einbruchstelle eintraf. "Da war die östliche Fahrbahnhälfte vielleicht 1,5 Meter eingesunken"
- In Ihrem Hausstaub ist der Teufel los: Auch wer allein wohnt, ist nie allein. Denn selbst in Single-Wohnungen tummeln sich unzählige Bakterien und Pilze. Und die sagen einiges über die Bewohner aus
Ergänzungen / Herkunft:
In vielen Redensarten kann das Wort "Teufel" daher auch durch andere Begriffe ersetzt werden, die sich auf des Teufels verschiedene Erscheinungsformen beziehen (siehe "zum Kuckuck"). Auch sonst trägt der Teufel erstaunlich viele Namen, die teilweise aus fremden Sprachen entnommen sind: Das hebräische "Satan" (Widersacher) wird in der Form "satanas" im griech. Text des Neuen Testaments gebraucht. Die damit verwandte arabische Form "schaitan" bedeutet auch Schlange. Meist wird Satan als Name des Teufels angesehen und deshalb ohne Artikel gebraucht. Eine althochdeutsche Übersetzung von Satan ist "fiant" (Feind), eine Form, die auch in der Vulgata (inimicus) und von Luther (der alte böse Feind) gewählt wird. Im Neuen Testament Q taucht als Name des obersten Teufels noch die Bezeichnung Beelzebub auf. Es wird gewöhnlich als (hebräisch: baalsebuw) Fliegengott, Herr der Fliegen gedeutet. Der Name Luzifer (lat.: Lichtbringer) geht auf Jesaias 14,12 zurück, wo der Teufel als gefallener Engel und in Verbindung mit dem Mythos vom Höllensturz des Morgensterns gesehen wird. Goethe schließlich wählte den bereits im Volksbuch "Historia von D. Johann Fausten" des Jahres 1587 gebrauchten Namen Mephistopheles, der etymologisch umstritten ist. Am wahrscheinlichsten ist die Deutung "Lichthasser" von griech. "me" (nicht), "phos" (Licht) und "philein" (lieben). Aus Goethes "Faust" kennen wir auch eine der üblichen Gestalten des Teufels, den schwarzen Hund (siehe auch "des Pudels Kern").
Daneben wird der Teufel noch mit anderen Tieren (wie Schlange und Geier) in Verbindung gebracht, insbesondere aber mit dem Bock. Zur Bocksgestalt gehören die Hörner und der Bart des Teufels, aber auch der Bocksfuß, der häufiger als Pferdefuß gedeutet wird. Woher kommt diese Vorstellung? Man hat darauf hingewiesen, dass der Bock das Opfertier des germanischen Gottes Donar war, der bei der Einführung des Christentums mit dem Teufel gleichgesetzt wurde. Daneben spielt sicher auch der griechische Dionysoskult mit seinen Faunen und Satyrn sowie dem Gott Pan eine Rolle.
Als älteste Redensart, in der der Teufel vorkommt, gilt "der Teufel ist los". Sie bezieht sich auf die Offenbarung des Johannes, in der es heißt: "Er ergriff den Satan, warf ihn in den Abgrund, versiegelte ihn, dass er nicht verführen sollte die Heiden, bis dann vollendet wurden tausend Jahre, und danach muss er loswerden eine kleine Zeit." Der Teufel spielt aber auch in Redensarten und Begriffen eine Rolle, in denen sein Name gar nicht erscheint. Nach dem Alten Testament ist es die Aufgabe des Teufels, die Menschen auf der Erde zu beobachten und in Versuchung zu führen. Die begangenen Sünden hat er zu notieren, und zwar - nach mittelalterlicher Vorstellung - auf einer Kuhhaut (siehe auch "das geht auf keine Kuhhaut"). Dieses Sündenregister dient dann beim Jüngsten Gericht dem Teufel als Erinnerung und Beleg, wenn er die Menschen vor Gott verklagt. Schließlich sei noch auf so harmlose Wendungen wie "jemand ist besessen (von seiner Aufgabe)", "Was ist denn bloß in dich gefahren?" oder "jemandem die Mucken austreiben" hingewiesen, die erst auf den zweiten Blick ihren Ursprung im alten Teufelsglauben offenbaren.
Zu "los" siehe auch "los und ledig", "mit jemandem ist nichts / nicht viel los", "es ist viel los"
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