1. Eintrag:
etwas [z. B. ein Thema; einen Witz; ein Beispiel] zu Tode reiten
Bedeutung:
Beispiele:
- Aber das waren Einzelkämpfer, nicht diese typischen Hauruck-Kapellen, die mich wahnsinnig machten, weil sie alle ähnlich klangen und die gleiche öde Nummer zu Tode ritten
- Einige Leser hatten angemerkt, dass man dieses Thema nicht zu Tode reiten solle
- Nur was Erfolg hatte, taugt letztlich etwas. Aber reiten Sie kein Prinzip zu Tode, so überzeugend es auch ursprünglich auf Sie gewirkt haben mag. Auch Arbeitgeber schreiben eine Personalanzeige um, wenn der Erfolg ausbleibt
- Selbstverwirklichung ist ein Wort, das dermaßen zu Tode geritten wurde, dass es keiner mehr hören kann
Ergänzungen / Herkunft:
Eine bildliche Verwendung finden wir schon 1795 bei Ludwig Tieck: "... mischt sich aber die liebe Langeweile in's Spiel und ein gewisses nüchternes Gefühl, das einem im Leben so oft zur Last fällt, kann man keine Hofnung und keinen Wunsch in seinem Gedächtnisse auftreiben; ist das Steckenpferd lahm, oder gar zu Tode geritten, -- o wehe dir dann, armer Sterblicher! entweder mußt du dann ein Philosoph werden, oder dich aufhängen" Q.
Die Redensart selbst ist im 19. Jahrhundert aufgekommen, wie ein Text aus dem Jahr 1847 belegt: "Man darf ein Princip nicht zu Tode reiten; es lasse sich beides vereinen" Q
Verhandlungen der neunten Versammlung deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten zu Jena am 29. 30. September, 1. und 2. October 1846, Jena 1847, S. 126✗