1. Eintrag:
etwas beniesen

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Bedeutung:
Beispiele:
- Fec musste niesen. Bichette kicherte. "Er beniest es auch noch. Er beniest es!"
- Der Kollege Müller hat es noch mal beniest. Und somit hat sich der Ausschuss mehrheitlich darauf verständigt, die Ihnen heute vorliegende Beschlussempfehlung vorzulegen
- Sie beniesen das, Frau Zachow. Damit ist amtlich, dass das stimmt
Ergänzungen / Herkunft:
Mit dem Niesen verbinden sich alte mythologische Vorstellungen. Schon in der Antike sah man darin eine Vorbedeutung, meist im positiven Sinne, Niesen galt aber auch als gefährlich. In der Volksmedizin galt Niesen als ableitend und wurde durch allerlei Mittel hervorgerufen Q
Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch Des Deutschen Aberglaubens, 1987, Bd. 6, 1072 ff.✗
Nach altem Volksglauben verlässt beim Niesen ein böser Dämon den Körper des Menschen. Um seine Rückkehr zu verhindern, rief man ihm "Gott helfe dir" zu Q. Heute sagt man "Gesundheit", um dem niesenden Kranken Besserung zu wünschen.
Niesen gilt aber auch als Bestätigung eines Gedankens oder eines gesprochenen Wortes - benieste Worte werden wahr, Wünsche gehen in Erfüllung Q
Jacob Grimm: Deutsche Mythologie, Göttingen 1835, S. 647; Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens, 1987, Bd. 6, 1082 ff.✗
Odyssee von Homer, 17. Gesang 542-545, in: Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß, Hamburg, 1781, S. 342✗
Schon für die alten Griechen hatte also das Niesen etwas Göttliches, und vor diesem Hintergrund ist auch unser Ausdruck zu sehen, der seit dem späten 18. Jahrhundert belegbar ist (was vielleicht mit Voß' Homer-Übersetzung zu tun hat): Wenn jemand etwas Unwahrscheinliches sagt und der andere dabei zufällig niest, dann wird dies als Bestätigung aufgefasst, dass das Gesagte wahr ist. Eine andere, viel profanere Deutung zur Herkunft lesen wir bei Hennig (1785): Ursprung ist möglicherweise, dass die Kopfbewegung des Niesenden dem Nicken gleicht Q
Georg Ernst Sigismund Hennig: Preußisches Wörterbuch, Königsberg 1785, S. 170; vergleiche auch Wander [


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