1. Eintrag:
ein großer Wurf

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Bedeutung:
ein gelungenes Werk; etwas Außergewöhnliches; ein großer Erfolg S
Beispiele:
- Ihm ist ein großer Wurf gelungen
- Koalitionsverhandlungen in Berlin: Ein großer Wurf von Rot-Rot-Grün ist nicht in Sicht
- Mit den "Mozart Changes" war ein sicherlich großer Wurf gelungen. Perlende Läufe und abwechslungsreiche Intonationen waren ein regelrechter Ohrenschmaus
- Allerdings stellt der Entwurf – trotz der begrüßenswerten Zusammenführung von zwei Gesetzen und einer Verordnung – noch keinen großen Wurf dar
- Warten auf den großen Wurf – Wohin führt die neue Regierung Indien?
- Wenn man so ein Projekt anstrebt, muss man entsprechend ambitionierte Ziele setzen. Es braucht einen großen Wurf. Ansonsten sind die beträchtlichen Kosten nicht zu rechtfertigen
Ergänzungen:
Der "Wurf" hat dem Würfel seinen Namen gegeben, und auch die Redensarten mit diesem Wort stammen vom Würfelspiel. Als Erfinder des Würfelspiels galt den Germanen Wotan, dem Mittelalter jedoch der Teufel. Schon die Germanen waren von der Spielleidenschaft erfasst. So schildert Tacitus in seiner "Germania" Q folgende Auswüchse: "Das Würfelspiel betreiben sie merkwürdigerweise auch im nüchternen Zustand wie ernste Geschäfte, und zwar mit solcher Leichtfertigkeit beim Gewinnen und Verlieren, dass sie dann, wenn alles vertan ist, mit einem entscheidenden letzten Wurf Freiheit und Leben einsetzen. Der Verlierer geht freiwillig in die Knechtschaft; auch wenn er jünger, auch wenn er kräftiger ist, lässt er sich binden und verkaufen. Derart ist ihre Sturheit an verkehrter Stelle - sie selbst nennen es 'Treue' ...".
Während des Mittelalters schlug das Laster alle Stände in seinen Bann und musste durch scharfe geistliche und obrigkeitliche Maßnahmen bekämpft werden. Der Beliebtheit aller Formen des Glücksspiels verdanken wir viele Redensarten, in denen gleichzeitig das Leben selbst als Glücksspiel aufgefasst wird.
Der "große Wurf" ist der glückliche und Sieg bringende Wurf. Das Bild wurde von Anfang an übertragen gebraucht und hat als Wendung besonders durch Schillers Gedicht "An die Freude" (1786) profitiert, in dem es heißt: "Wem der große Wurf gelungen, / eines Freundes Freund zu sein". Im Sinne einer geistigen Leistung hat "Wurf" vor allem durch die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Bedeutung des genialen Schaffensaktes eine Erweiterung erfahren. Auch hier war Schiller maßgeblich: "Ich habe die naive Dichtung eine Gunst der Natur genannt ... Ein glücklicher Wurf ist sie, keiner Verbesserung bedürftig, wenn er gelingt, aber auch keiner fähig, wenn er verfehlt wird" (1795). In dieselbe Zeit fällt auch die Neubildung des heute so geläufigen Begriffs "Entwurf" im Sinne von Skizze und Plan
Während des Mittelalters schlug das Laster alle Stände in seinen Bann und musste durch scharfe geistliche und obrigkeitliche Maßnahmen bekämpft werden. Der Beliebtheit aller Formen des Glücksspiels verdanken wir viele Redensarten, in denen gleichzeitig das Leben selbst als Glücksspiel aufgefasst wird.
Der "große Wurf" ist der glückliche und Sieg bringende Wurf. Das Bild wurde von Anfang an übertragen gebraucht und hat als Wendung besonders durch Schillers Gedicht "An die Freude" (1786) profitiert, in dem es heißt: "Wem der große Wurf gelungen, / eines Freundes Freund zu sein". Im Sinne einer geistigen Leistung hat "Wurf" vor allem durch die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Bedeutung des genialen Schaffensaktes eine Erweiterung erfahren. Auch hier war Schiller maßgeblich: "Ich habe die naive Dichtung eine Gunst der Natur genannt ... Ein glücklicher Wurf ist sie, keiner Verbesserung bedürftig, wenn er gelingt, aber auch keiner fähig, wenn er verfehlt wird" (1795). In dieselbe Zeit fällt auch die Neubildung des heute so geläufigen Begriffs "Entwurf" im Sinne von Skizze und Plan
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