1. Eintrag:
etwas bekritteln; herumkritteln; rumkritteln

Ü
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Bedeutung:
Beispiele:
- Wer immer nur an allem herumkrittelt, statt Lösungen aufzuzeigen, macht sich auf Dauer unglaubwürdig
- Was die schon in meiner Jugend an uns rumgekrittelt haben. Es ging um Musik, um Haarschnitte, um Klamotten - und zwar immer mit Verboten
- Die WQHD-Auflösung des Monitors beschert ein angenehm scharfes Bild und an den Ergonomiefunktionen gibt es wenig zu kritteln
- Die anderen Fraktionen bekritteln, dass Sie nur das Gespräch suchen, wenn Sie etwas brauchen. Wie sehen Sie die Kommunikation?
- Aber so was ist ebenso billig wie all die Artikel und Kommentare, die genüsslich die Provinzialität, Blässe und Steifheit des "Kandidaten" bekritteln. Da maulen nur Journalisten, deren Selbstwertgefühl abhängt vom Marktwert ihres Interviewpartners und die die Sehnsucht nach großen Männern umtreibt, die angeblich Geschichte machen
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Dieses Verb hat oft eine leicht abfällige Note und wendet sich damit gegen eine allzu ausgeprägte Pedanterie beim Kritisieren.
Ursprung ist das Verb "grittelen, gritteln" (Ende 17. Jahrhundert Q
Das alte Mundartwort fand als "(be)kritteln" im 18. und 19. Jahrhundert Eingang in die Literatur, so bei Wieland, Goethe, Schiller, Heinrich Heine, Schopenhauer und Theodor Fontane. "Herumkritteln" finden wir seit dem frühen 19. Jahrhundert Q
Ursprung ist das Verb "grittelen, gritteln" (Ende 17. Jahrhundert Q
Quellenhinweis:
Kaspar von Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz ..., 1691, Sp. 705✗
), dessen Herkunft nicht geklärt ist und im 18. Jahrhundert zu "kritteln, bekritteln" wird. Auf Klopstock (1774) geht der Hinweis auf den Einfluss der Wörter "Kritik, kritisieren" zurück QKaspar von Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz ..., 1691, Sp. 705✗
Quellenhinweis:
Friedrich Gottlieb Klopstock: Klopstocks Werke, Band 12, Die deutsche Gelehrtenrepublik, Leipzig 1817, S. 131 f.; vergleiche auch Grimm [
], kritteln 1c; Pfeifer [
], kritteln; Kluge [
], kritteln✗
, der auch auf das Niederdeutsche verweist. Dieser Einfluss dürfte sich eher auf die Bedeutung und nicht auf die Änderung des Anlautes von G zu K beziehen, denn alle Belege aus dem Nieder- und Mitteldeutschen weisen den K-Anlaut auf Q. Schon im Mittelalter gab es das Wort "kreten" (zanken, streiten Q), im Norddeutschen "kriddeln" (zanken, Einwürfe machen, sich ärgern) und "kriddelig" (verdrießlich, zänkisch) QFriedrich Gottlieb Klopstock: Klopstocks Werke, Band 12, Die deutsche Gelehrtenrepublik, Leipzig 1817, S. 131 f.; vergleiche auch Grimm [



Quellenhinweis:
Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, herausgegeben von der bremischen deutschen Gesellschaft, II Theil G-K, Bremen 1767, S. 869✗
. Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, herausgegeben von der bremischen deutschen Gesellschaft, II Theil G-K, Bremen 1767, S. 869✗
Das alte Mundartwort fand als "(be)kritteln" im 18. und 19. Jahrhundert Eingang in die Literatur, so bei Wieland, Goethe, Schiller, Heinrich Heine, Schopenhauer und Theodor Fontane. "Herumkritteln" finden wir seit dem frühen 19. Jahrhundert Q
Quellenhinweis:
Adolph Müllner: Spiele für die Bühne, Bd. 1, Leipzig, bei Georg Joachim Göschen, 1818, S. 62✗
, das Adjektiv "krittelig" (zum Herumkritteln neigend) ist heute nur noch selten in Gebrauch Adolph Müllner: Spiele für die Bühne, Bd. 1, Leipzig, bei Georg Joachim Göschen, 1818, S. 62✗