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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
Man reicht den kleinen Finger, und er nimmt die ganze Hand; Wenn man ihm den kleinen Finger reicht, nimmt / will er gleich die ganze Hand![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | Man bietet Hilfe an, und er will noch viel mehr Hilfe | "Wir reichen dem Herrn Hochmeister den kleinen Finger, und er scheint die ganze Hand nehmen zu wollen"; "Solche Menschen nutzen die Hilfsbereitschaft aber mitunter schamlos aus, auch ohne dass sie das merken. So will man den Leuten ja gerne ein bisschen entgegenkommen, ihnen hilfreich den kleinen Finger reichen – aber die wollen immer gleich noch mehr, als man zu geben bereit ist, am besten gleich die ganze Hand, ach sogar den ganzen Arm. Und dann?" | umgangssprachlich; Diese Redewendung über Leute, die die Hilfsbereitschaft anderer ausnutzen, trägt dem Umstand Rechnung, dass man oft schnell übervorteilt wird oder dass man sich - berechtigt oder nicht - sehr schnell so fühlt. Sie nutzt die ausgestreckte Hand als Symbol der Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit und lässt sich gut auf konkrete Individuen anwenden (erstes Beispiel), eignet sich aber auch für Schuldzuweisungen in Richtung ganzer Personengruppen (zweites Beispiel). Es gibt sie in vielen Varianten, und in der Literatur werden diverse alte Sprichwörter mit verschiedenen Subjekten aufgeführt. So heißt es z. B. bei Wander (1867-1880): "Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand" . In anderen Varianten ist der Teufel durch den Schelm, den Narren, die Jugend, den Bauern, Rom oder die Sünde ersetzt. Das hinter der Redensart stehende metaphorische Bild ist schon sehr alt, so heißt es bereits 1541 bei Sebastian Franck: "Gibstu dem narren die finger, so wil er die faust gar haben" Quellenhinweis: . Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden, II, S. 117 Zu "Hand" im Sinne von Handlung und Tätigkeit siehe auch "eine geschickte Hand haben", "zwei rechte Hände haben"; zu "Hand" im Sinne von Verbundenheit, Versöhnung und Zusammenarbeit siehe auch "jemandem die Hand reichen", "die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut", "Hand in Hand"; zu Sebastian Franck siehe auch "die Flöhe husten hören" |
etwas drängt sich auf![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | etwas bietet sich an; etwas liegt nahe; etwas ist die logische Schlussfolgerung | "In beiden Fällen drängt sich meine Lösung auf. Sie ist in beiden Fällen billiger, und vermeidet in beiden Fällen jegliche Verkehrssperrung"; "Will er gar nicht verstanden werden und aus seinem Gebiet eine Geheimwissenschaft machen, in deren Gefilden nur er umgeht und zu Hause ist? Oder, und der Verdacht drängt sich oft auf: Hat er manche schwierigen Punkte selbst nicht (so richtig) verstanden?"; "Dein Verdacht drängt sich schier auf, dass Dein eingebauter Speicher nicht richtig funktioniert, wenn Du sonst nichts an Deinem System und an der Software geändert hast"; "Nach den Weihnachtsfeierlichkeiten sind die Kassen vieler Menschen gähnend leer. Hat diese Tatsache etwas damit zu tun, dass sich die Überfälle auf die Spielhallen häuften? Dieser Eindruck drängt sich beinahe auf"; "Damit stehen soziale Beziehungen und Kommunikation, eigentlich Schlüsselkompetenzen der Sozialen Arbeit, im Mittelpunkt von Mobbing-Handlungen. Damit drängt sich die Frage auf, welche Ursachen dafür verantwortlich sind, dass gerade den Sozialberufen Mobbing besonders häufig anzutreffen ist" | Diese Formel wird wird im Sinne "sich anbieten" verwendet, wobei die Hartnäckigkeit und Unausweichlichkeit, die mit dem Verb "aufdrängen" verknüpft ist, zur Verstärkung genutzt wird |
ein Dünnbrettbohrer![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | ein Mensch, der wenig Leistung bietet; Person, die nicht halten kann, was sie vorgibt zu sein; ein ungeschickter Angeber | "Ein solches Studium ist sicher nichts für Dünnbrettbohrer, aber ganz sicher etwas für Leute mit Köpfchen"; "Wer derart hohl tönende, dabei großspurige Sprüche klopft, den kann ich mir nur als literarischen Dünnbrettbohrer vorstellen"; "Dünnbrettbohrer in Bonn - Aus den Dissertationen unserer Elite. Sammlung und absurd-ironische Kommentare zu den dümmsten Stellen aus den Doktorarbeiten prominenter Politiker des Kohl-Kabinetts"; "Das darauf folgende Zitat sollte deutlich machen, dass es in der Tat, wie Sie selbst kritisierten, auch in der akademischen Philosophie Dünnbrettbohrer gibt. Ich habe den genannten Bereich ausgewählt, weil ich mich zumindest dort ein wenig auskenne. Woanders bin auch ein Dünnbrettbohrer, aber da vermeide ich es in aller Regel, mich zu äußern" | umgangssprachlich, abwertend; Siehe auch "dünne Bretter bohren"; siehe auch "das Brett bohren, wo es am dünnsten ist" |
die bleierne Zeit![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | Zeit, die von Erstarrung und fehlendem Fortschritt geprägt ist und dadurch ein Gefühl der Schwere und Beklemmung erzeugt; Zeit, die wenig Hoffnung auf Veränderung bietet und daher ein Gefühl der Trostlosigkeit erzeugt | "Ob Künstler, Designer oder Modemacher: Die Kreativen aus den Townships lassen die bleierne Zeit der Apartheid vergessen. Die Stadt ist viel lässiger geworden, aufregend unkonventionell"; "Und es ist gerade die offensichtliche Unvollständigkeit und der Werkcharakter der Ausstellung, die bewusst machen, wie zerstörerisch die Nationalsozialisten auch in Augsburg wirkten. Vieles ließ sich nicht mehr rekonstruieren und das Desinteresse in der folgenden bleiernen Zeit tat sein Übriges"; "Südtirol ist im Vakuum. Es ist das Vakuum der Entscheidungsblockade und Risikoscheu. Nur für eines reicht die Kraft alleweil – aber das hatten wir schon. Wenn man es etwas poetisch sagen will, dann könnte man formulieren: Über Südtirol liegt eine bleierne Zeit"; "Es war der Beginn der 'bleiernen Zeit'. Am 12. Dezember 1969 explodierte in der Landwirtschaftsbank an der Piazza Fontana im italienischen Mailand eine Bombe – 16 Menschen wurden getötet, mehr als 80 verletzt" | Bekannt wurde der Ausdruck "bleierne Zeit" durch das 1801 entstandene Gedicht "Der Gang aufs Land" von Friedrich Hölderlin (deutscher Lyriker, 1770-1843). Schriftlich belegt ist er aber schon seit dem 17. Jahrhundert, so etwa bei Schupp Quellenhinweis: und auch bei Calvi, der den Zustand der Welt während des Dreißigjährigen Krieges in düsteren Farben beschreibt: "Wir leben / die warheit zu sagen / in einer eysernen ja pleyernen Zeit / oder vielmehr inn einer vnbarmhertzigen Tyrannischen Blutzeit / da die Menschen einen sonderlichen Lust vnnd wolgefallen haben / jhre Hände inn Menschen Blut zu waschen vnd zu baden" Johann Balthasar Schupp: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp, Hanau 1663, S. 877 Quellenhinweis: . François de Calvi: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien, Bd. 2, Frankfurt (Main) 1627, S. 289f. In Deutschland werden die 1950er Jahre oft als die "bleierne Zeit" beschrieben, die durch Verkrustung und Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen geprägt war und erst durch die Studentenbewegung 1968 aufgebrochen wurde. Eine gewisse Umdeutung erfuhr der Begriff durch die Zeit des RAF-Terrorismus während der 1970er Jahre, bei der das Wort "bleiern" auch mit den Bleikugeln assoziiert wurde, mit denen linksterroristische Organisationen töteten. "Die bleierne Zeit" ist auch der Titel eines Films von Margarethe von Trotta (1981), der von einem Geschwisterpaar handelt, das während der 1950er Jahre aufwächst und sich auf die Geschwister Christiane und Gudrun Ensslin bezieht. Beide setzen sich während der Studentenbewegung für gesellschaftliche und politische Veränderungen ein, Gudrun Ensslin schließt sich später der RAF an |
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