1. Eintrag:
etwas für bare Münze nehmen
Bedeutung:
Beispiele:
- Man sollte nicht zu viel erwarten oder gar für bare Münze nehmen, was im Werbevideo suggeriert wird
- Ex-Chefprivatisierer Tschubais nahm Gerüchte über CIA-Agenten in seiner Umgebung nie für bare Münze
- Von Affären zwischen Mitarbeitern bis hin zu bevorstehenden Kündigungen - was erfährt man nicht alles für Wahrheiten zwischen Kaffeeküche und Kopier-Ecke? Jeder Vorgesetzte ist gut beraten, diese Gespräche für bare Münze zu nehmen - denn dort wird weniger gelogen als in so manchem offiziellen Memo der konzerneigenen Kommunikationsabteilung
- Da die Wahlprogramme aber in vielen Punkten vage bleiben, kann man die Zahlen nicht für bare Münze nehmen
- Ich schaue mir die Sendung ganz gerne mal an, ich nehme sie aber absolut nicht ernst. Die Sendung spielt natürlich im überbordenden Maße mit Klischees, aber wenn man das nicht für bare Münze nimmt, kann "The Big Bang Theory" Spaß machen
- Wer im Netz nach Ernährungsinfos sucht, sollte genau hinschauen und nicht alles für bare Münze nehmen
Ergänzungen / Herkunft:
Diese Gleichsetzung von Wort und Münze ist nicht isoliert zu sehen, vielmehr hat sie eine lange Tradition. Bereits in der Bibel wird an verschiedenen Stellen die Sprache mit Metall (Erz, Silber, Gold) verglichen. Biblisch ist auch die Redensart "Worte auf die Goldwaage legen" Q. Von Lukrez stammt die Wendung "goldene Worte". Ovid Q, Plutarch, Lukian und andere antike Autoren haben das Bild der "Wortmünze" gebraucht, sodass sich ein ganzes Bildfeld "Wortschatz" ergibt, dem im Deutschen (wie in anderen europäischen Sprachen) eine Fülle von Redensarten, Vergleichen, Sprichwörtern und Begriffen angehören. Münzen und Wörter werden "geprägt" bzw. "geschlagen" (Schlagwörter, Slogans). Sprachen ver- und entleihen wechselseitig "Lehnwörter", um damit ihren "Wortschatz" zu vergrößern. Wer etwas verspricht, "verpfändet" sein Wort
> |