1. Eintrag:
total banane / Banane sein
Bedeutung:
Beispiele:
- Wie erzählt man das, ohne dass es sich total banane anhört?
- Ich kann manchmal eine Zicke sein und bin total banane an manchen Tagen
- Allen Beteiligten wurde klar, dass die die Planung total Banane war
- Wenn man sich nicht gerade total banane anstellt und sich mal weiter umguckt als bis zu seinem Computer und irgendwelchen fadenscheinigen Job-Websites, dann findet man auch 'nen Job
- Deine Frisur sieht total banane aus!
Ergänzungen / Herkunft:
So lässt sich die Wendung als Variante des lautähnlichen Ausdruckes "ballaballa sein" deuten.
Ferner wäre auf Assoziationen hinzuweisen, die mit der Banane verknüpft sind: Da gibt es den Affen, der ja gerne Bananen frisst und redensartlich als triebhafte Karikatur des Menschen gesehen wird (vergleiche "seinem Affen Zucker geben"). Ihre Form macht sie zudem zum Phallussymbol. Möglicherweise spielt auch das Bananenröckchen eine Rolle, die Josephine Baker bei ihren berühmten Revuetänzen (1920er Jahre) trug.
Ebenfalls aus dieser Zeit (1922) stammt das Schlagerlied "Ausgerechnet Bananen!", das so populär war, dass es sich redensartlich als "Ausruf des Unmuts, der Enttäuschung" Q etablieren konnte (heute nicht mehr gebräuchlich).
Dann gab es noch "Bananas" - das war eine Musik- und Comedyshow, die 1981-1984 im Fernsehen lief.
All die diese gedanklichen Verknüpfungen verweisen auf Spiel und Spaß, also Dinge, die nicht ganz ernst zu nehmen sind. In diesem Umfeld ist auch unsere Redewendung "total banane sein" zu sehen, die seit 1984 belegt werden kann Q
Corinna Kawaters: Zora Zobel findet die Leiche, Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 1984 S. 13✗
Noch ein Hinweis zur Rechtschreibung: Ursprung ist zwar die Banane, die als Substantiv natürlich großgeschrieben wird. Allerdings wird sie hier wie ein Adjektiv verwendet und wäre daher kleinzuschreiben (ähnlich "jemandem wurst sein"). Man kann sich darüber streiten, ob die Banane in unserer Redewendung bereits "keine substantivischen Merkmale" mehr aufweist oder nicht (§ 56 der amtlichen Rechtschreibregeln). Ich würde Kleinschreibung empfehlen, in der Praxis wird allerdings meist großgeschrieben
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