1. Eintrag:
etwas / jemanden unter die Füße treten
Beispiele:
- ... die Schwachen und Furchtsamen hätten wir angefahren und sie unter die Füße getreten, und den Starken und Herzhaften wären wir zwischen den Beinen durchgekrochen (Johann Karl Wezel: Belphegor, 1776)
- Lindelle hat in vielen Stücken wider den Maffei Recht, und möchte er doch höflich oder grob sein, wenn er sich begnügte, ihn bloß zu tadeln. Aber er will ihn unter die Füße treten, vernichten, und gehet mit ihm so blind als treulos zu Werke (Gotthold Ephraim Lessing: Hamburgische Dramaturgie, 1. Bd, Zwei und vierzigstes Stück, 1767)
- Wenn England nicht schnell Portugal zu Hülfe kommt, so wird es unter die Füße getreten, und dann wird sich Krieg, mit Schande vereint, einstellen (Allgemeine Zeitung München, Beilage, Nr. 363, 29.12.1826, S. 1450, Sp. 1)
Ergänzungen / Herkunft:
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793-1801, Trêten✗
Die schon bei Martin Luther bezeugte Redewendung war bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch
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