1. Eintrag:
etwas / jemanden nicht verknusen können
Bedeutung:
Beispiele:
- Einige könnten es nicht verknusen, dass eine Frau aus den neuen Bundesländern an der Spitze einer großen Volkspartei steht
- Karlchen konnte Olga manchmal nicht verknusen. Ständig wusste sie alles besser
- Er hat es wohl nicht verknusen können, dass er keine Aufträge mehr bekommen hat
- Abgesehen davon, dass Brecht seine Animosität mit Mann zu dieser Zeit (1948) schon an die dreißig Jahre pflegte und gar nicht daran dachte, dessen Erfolg zu verknusen, ging es ihm um mehr als um einen wohlgesetzten Tritt unter die Gürtellinie
- Aber bei aller Kumpelei feiern sie dann ständig das Anderssein, das Unangepasste, das angeblich für diesen Staat so schwer zu verknusen ist
Ergänzungen / Herkunft:
vergleiche Grimm [





Der Ausdruck ist seit dem 19. Jahrhundert im übertragenen Sinn belegt. Ein schönes Beispiel finden wir in dem Gedicht "Die achte Todsünde" von Arno Holz (1886):
Ein Dichter darf mit seinen Sachen,
Uns wüthend, darf uns rasend machen,
Wir stecken's schliesslich ruhig ein,
Wer wird denn immer: "Kreuzigt!" schrein?
Nur Eins wird man ihm nie verknusen,
Und gäb's statt neun selbst neunzig Musen:
Wenn er in Reimen wässrig thränt,
Indess sein armer Leser gähnt.
Drum, wer uns langweilt oder ledert,
Verdient, dass man ihn theert und federt!
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