1. Eintrag:
etwas stehenden Fußes tun

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Bedeutung:
Beispiele:
- Stehenden Fußes eilt er reumütig zurück ins beschauliche New Jersey, in den Kreis seiner Lieben
- Als Jutta mit diesem Verdacht konfrontiert wird, verlässt sie stehenden Fußes die Klinik
- Die Strafe folgt stehenden Fußes: Am 30. August 1967 wird Beate Klarsfeld fristlos entlassen
- Eines der drängendsten Probleme der örtlichen Sportvereine, nämlich die Hallennot, erklärte Wolfgang Lorenz stehenden Fußes zur Chefsache
- Die juristische Aufbereitung des Skandals ist damit nicht erledigt, sie muss stehenden Fußes folgen, mit allen Konsequenzen
Ergänzungen / Herkunft:
Ursprünglich handelt es sich um eine alte Rechtsformel und bezog sich auf das Stehen im Gerichtssaal. Schon im Römischen Recht ist die lateinische Form "stante pede" zu finden, die beschreibt, unter welchen Bedingungen ein Urteil angefochten werden kann. Die Rezeption des Römischen Rechts kommt auch in unserer Redewendung zum Ausdruck, so heißt es in einer Rechtsschrift aus dem Jahr 1304: "Stehnde sol man vrteil shelden (schelten = Berufung einlegen, Anm.). Sitzende shol man vrteil vinden" Q
Das von den Schöffen in Magdeburg im Jahre 1304 der Stadt Görlitz mitgetheilte Recht, Art. 86, in: Dr. Ernst Theodor Gaupp: Das alte magdeburgische und hallische Recht, Breslau 1826, S. 299✗
Den redensartlichen Gebrauch finden wir bereits im 17. Jahrhundert bei Bucholtz Q
Andreas Heinrich Bucholtz: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte, Bd. 1, Braunschweig, 1659, S. 230, 462, 504, 844; Andreas Heinrich Bucholtz: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht, Bd. 2, Braunschweig, 1660, S. 607, 632✗
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