1. Eintrag:
etwas (z. B. Geld / Zeit) verplempern
Beispiele:
- Rauchen, quasseln, konferieren - ein Drittel der Arbeitszeit wird schlichtweg verplempert
- Das oberste Ziel ist es, keine Zeit beim Kunden zu verplempern
- Die filmische Biografie des Deutsch-Rappers Bushido zeigt, wie unsympathische Figuren mit dummen Sprüchen, falschem Stolz und Aggressivität ihre Zeit verplempern
- Wer Geld verplempert, der verschwendet es nicht im großen Stil, sondern gibt hier eine kleine Summe für eine sinnlose Sache aus und dort eine, verliert hier ein bisschen und verschenkt dort etwas
- Ein Konzern, für den 2,3 Milliarden Menschen täglich bis zu drei Stunden wertvolle Lebenszeit verplempern, indem sie ihn mit ihrem Privatleben und persönlichen Informationen einschließlich Fotos versorgen
- Ich wehre mich dagegen, dass man uns als Hallodris hinstellt, die Steuergeld verplempern!
- (über Schriftsteller:) Wer nichts Handfestes lernen, sondern sein Leben mit der Arbeit an der Sprache verplempern wollte, galt hierzulande als eine Art ehrenwerter Schmarotzer: intelligent, aber ohne Zukunft, bewundernswert, doch verantwortungslos
Ergänzungen / Herkunft:
Auszugehen ist zunächst vom Verb "plempern, plampen" u. ä., was in den Mundarten unterschiedlich ausgesprochen wurde und im Wesentlichen "baumeln, hin- und herschwingen" bedeutete Q
Kluge [


Kluge [

Schweizerisches Idiotikon (https://www.idiotikon.ch/), Plämpe; Dr. Theodor Heinsius: Volksthümliches Wörterbuch der Deutschen Sprache, 3. Bd. L-K, Hannover 1820, S. 894; Grimm [

Inhaltlich nahe verwandt sind die Bedeutungen im Bereich von Flüssigkeiten, die ja auch im Behälter hin- und herschwappen. So wird "plempern" im Sinn "spritzen, plantschen" verwendet Q. Im Ostfriesischen bedeutete "plempen" "geräusch machen im wasser, ins wasser werfen" Q, plempern im Bairischen "viel trinken" Q. Die "Plempe" wird heute noch in der Bedeutung "fades Getränk" verwendet.
Leicht herleitbar ist auch "verplempern" in der Bedeutung "verschütten", woraus sich der heute dominierende Sinn "vergeuden, verschwenden" (17. Jahrhundert Q
z. B. Alamodisch Technologisches Interim, 1675, S. 329; vergleiche auch Küpper [

Semantisch nahe und früher häufig in Gebrauch, aber heute nicht mehr üblich ist "sich verplempern" in der Bedeutung "sich verlieben", das oft einen abwertenden Unterton hatte (sich übereilt, unbedacht, heimlich, leichtsinnig verlieben) Q
Frischbier: Preussisches Wörterbuch, Bd. 2 L-Z, 1882, S. 438; Friedrich Ludwig Karl Weigand: Deutsches Wörterbuch, 2. Bd., 2. Abt., Gießen 1871, S. 976; Grimm [

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben, Nürnberg 1669, S. 52 (DTA)✗
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