1. Eintrag:
sich totarbeiten
Beispiele:
- Der Job ist okay, man arbeitet sich nicht tot!
- Ein gefährlicher Kritiker wird mundtot gemacht, indem man ihm einen lukrativen Posten bei den Stadtwerken verschafft, auf dem er sich nicht totarbeiten wird
- Auf keinen Fall werde er sich totarbeiten, wie es sein Vater tat. Der starb während einer Herzoperation, mit 59 Jahren, kurz bevor er in Rente gehen wollte
- Pflege, ein Knochenjob. Man arbeitet sich tot für wenig Geld
- (Titel:) Karoshi für alle! Oder: Totarbeiten als neuer Extremsport in der Mittelschicht. Ein Bericht aus der Hölle
Ergänzungen / Herkunft:
Ganz wörtlich zu nehmen war das "Totarbeiten" während der Nazizeit, in der es Programm war: Bei der "Vernichtung durch Arbeit" ließen die Nationalsozialisten ganz kalkuliert ihre Opfer bis zum Tod schuften.
Der Begriff ist mindestens seit dem 19. Jahrhundert geläufig und dürfte aus Verkürzung von "zu Tode arbeiten" entstanden sein. Einen frühen Beleg finden wir im Märchen "Die zwölf faulen Knechte" der Gebrüder Grimm, in dem ein Knecht sagt: "Es ist übrig genug, wenn ich des Tags ein Fuder hinaus fahre. Jch habe keine Lust mich todt zu arbeiten" Q
Jacob Grimm; Wilhelm Grimm: Kinder und Hausmärchen, 7. Aufl, Bd. 2. Göttingen 1857, S. 281✗
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