1. Eintrag:
sich jemandem (ins Gedächtnis / in die Erinnerung / ins Gehirn / in die Seele u. a.) einbrennen / brennen
Bedeutung:
Beispiele:
- Dieser Anblick war so berauschend, dass er sich mir ins Gehirn gebrannt hat
- Kriegsfilm-Meisterwerk feiert heute Heimkino-Comeback: "Im Westen nichts Neues" brennt sich noch stärker ins Gedächtnis als das Netflix-Remake
- Die Krise endete am 20. Januar 1981 mit der Freilassung der Gefangenen, brannte sich aber unvergesslich ins Gedächtnis älterer Amerikaner
- Dieser Job sei einer, den kaum einer ertragen könne, der trotzdem aber gemacht werden muss. "Manche Abscheulichkeiten vergisst man nie. Die Bilder brennen sich ins Gehirn ein"
- Beim Aufgießen fällt eines auf: Der klassische Instant-Geruch fehlt, der sich über Jahre in das Gehirn eingebrannt hat
- Solche traumatisierenden Erlebnisse brennen sich in die Erinnerung ein und unterbrechen das wirkliche Leben - oder zerstören es sogar
- Es gab keine Chance, dass ein Notarzt zu ihr durchdringen konnte. Sie starb. So etwas brennt sich ein in die Seele
Ergänzungen / Herkunft:
Was "sich einbrennt", hinterlässt unwiederbringlich Brandspuren und Veränderungen, die nicht mehr beseitigt werden können. Ein Beispiel der Anwendung finden wir in der Herstellung von Brandzeichen mittels eines Brandeisens bei Tieren. Früher wurde diese Praxis auch bei Verbrechern angewendet, um sie zu "brandmarken". Ein weiteres Beispiel ist das Brennen von CDs, d. h. die Bespielung mit Daten, die nicht mehr gelöscht werden können.
Was sich also in das "Gedächtnis einbrennt", ist ein Erlebnis, das für die betreffende Person so bedeutend ist, dass es nicht mehr vergessen wird. Dabei kann das Objekt auch ganz weggelassen (das Erlebnis brennt sich ein) oder durch andere ersetzt werden, z. B. "etwas brennt sich ins Herz", das die emotionale Komponente unterstreicht.
Historische Belege für die Verwendung in übertragener Bedeutung sind schon in Texten des 16. Jahrhunderts zu finden, z. B. bei Mathesius: "... tyrannische art vnter seiner (des Kindes, Anm.) bösen mutter hertzen eingebrant wirdt" Q
Johannes Mathesius: SAREPTA Oder Bergpostill Sampt der Jochimßthalischen kurtzen Chronicken, Johann Mathesij: Auff ein newes mit fleiß vbersehen, Corrigirt vnnd gebessert, mit einem Register der sprüch, so auß altem vnd newem Testament hierin erkleret sind, Ulrich Neuber & Johann von Berg (Erben), 1564, S. CCLXXXIIII (https://books.google.de/books?id=dZALtF-nj8oC&q=eingebrant)✗
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