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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
etwas in die Luft jagen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | etwas sprengen; etwas explodieren lassen; im erweiterten Sinn: etwas zerstören SSynonyme für: zerstören | "Unbekannte jagten Bankautomaten in die Luft"; "Die Polizei ist sich sicher: Ein Brandstifter wollte das ganze Gebäude in die Luft jagen"; "Zwei Holzkirchner haben per Rohrbombe einen Hochsitz in die Luft gejagt"; "Wie von einer Explosion genau an seinem Platz in die Luft gejagt, schoss Bonetti-Alderighi aus seinem Sessel und rannte keuchend ans Fenster"; "Ein unkontrollierter Vollzug würde nicht nur das europäische Finanzsystem in die Luft jagen und die Folgen der Lehman-Pleite übertreffen" | formal; Die Redensart kommt wohl ursprünglich von der Vorstellung des Verjagens von Vögeln, die dann wegfliegen. So schreibt Esaias Schellbach 1612: "... das ich dich schlage ... / vnnd wie die Vogel inn die Lufft vnd Flucht jage" Quellenhinweis: Esaias Schellbach: Christliche Leichpredigt, Breslau 1612, S. 56 Der erste schriftliche Beleg ist 1659 zu finden: "Wie offtermals geschicht es / daß der Donner in einen Thurn schlägt / dadurch er das Pulver / seins gleiches entzündet / vnd in einem Augenblick alles so darumb ist / in die Lufft jaget / dafür sich niemand versehen / oder dazu bereytet hat / welches schröcklich zu hören ist" Quellenhinweis: Johann Rudolf Glauber: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica, Bd. 2, Frankfurt (Main) 1659, S. 88 |
seine Stimme erheben![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | laut vor Publikum sprechen; im erweiterten Sinn: sich in der Öffentlichkeit äußern | "Wir möchten Sie um eine Solidaritätsbekundung mit der türkischen Bürgerbewegung gegen den Ilisu-Staudamm gewinnen, bei der auch viele Künstler und Intellektuelle die Stimme erheben"; "Tausende Menschen erhoben im Juni auf dem Alexanderplatz ihre Stimme gegen Rassismus"; "Aber in meiner Heimat gibt es nicht viel Platz für eine Aktivistin. Dort heißt es, dass eine Frau nicht dazu da sei, ihre Stimme zu erheben"; "Endlich erhebt jemand die Stimme, um diesen Irrsinn deutlich zu machen" | leicht gehoben; Diese schon im Mittelalter geläufige Redewendung bedeutet eigentlich "lauter, in höherem Ton reden" . Die erhobene Stimme ist die Stimme, die anfängt zu sprechen und somit nach Aufmerksamkeit verlangt. In allgemeinerer Bedeutung wird die Redewendung auf jede Form der Äußerung bezogen, mit der ein Anliegen vorgetragen wird. Oft finden wir sie im gesellschaftlichen oder politischen Bereich. Im gleichen Sprachbild kann man auch seine Stimme "sinken lassen" (leiser werden, aufhören zu sprechen), was allerdings seltener anzutreffen ist. Zu "Stimme" siehe auch "der Stimme des Herzens folgen" |
auf etwas setzen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | bei einem Spiel / einer Wette einen Einsatz leisten; im erweiterten Sinn: etwas verwenden / einsetzen SSynonyme für: einsetzen ; etwas anwenden im Vertrauen darauf, dass es erfolgreich sein wird | "Experte rät: Jetzt auf Sachwerte setzen"; "Finanzen: Bei Geldanlagen auf mehrere Pferde setzen"; "Aldi will vermehrt auf Markenartikel setzen"; "Wer als Kassenpatient mehr will, sollte auf private Zusatzversicherungen setzen"; "Insgesamt sind es aktuell 82 ausgezeichnete Tourismus- und Gastronomiebetriebe, die mit ihren freiwilligen Umweltmaßnahmen Energie einsparen, Abfall reduzieren und auf umweltverträgliche Reinigung setzen"; "Wir haben zehn Jahre auf Freiwilligkeit gesetzt. Das hat fast nichts gebracht"; "Die Polizei hatte auf Zermürbungstaktik gesetzt, um den jungen Mann zur Aufgabe zu bewegen"; "Ex-Bürgermeister Olaf Scholz setzte darauf, dass sich das Problem von allein erledigen würde" | Der Ausdruck kann als Verallgemeinerung von Wendungen wie "auf eine Karte setzen" aufgefasst werden, die übrigens so entstanden ist, dass "das geld zunächst wirklich auf die karte gelegt wird, mehr geld damit zu gewinnen" . Heute nicht mehr verständlich ist auch die alte Redensart "sein Datum auf etwas setzen" (seine Hoffnung auf etwas setzen). Die Grundbedeutung des Verbs "setzen" ist "eine sitzende Haltung einnehmen, niederlassen, sitzen machen", hat sich aber in unzählige Sonderbedeutungen aufgespalten. Hier ist von der Bedeutung "bestimmen, festsetzen, nennen" auszugehen: Man setzt den Einsatz bei einer Wette fest. Gleichzeitig spielen aber auch Aspekte des Vertrauens, der Hoffnung und des "Bauens auf etwas" mit hinein. Bereits Martin Luther schreibt 1522 im Septembertestament: "Vnd abermal / Jch wil meyn vertrawen auff yhn setzen" Quellenhinweis: . Ältere Varianten sind schon im Mittelalter belegt Das Newe Testament Deutzsch, übersetzt von Martin Luther, Wittenberg 1522, S. 366 (DTA) |
Alle neune!![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | Ausruf, wenn man beim Kegeln mit einem Wurf alle neun Kegel umwirft; im erweiterten Sinn: Volltreffer! | "Gleich beim ersten Wurf alle neune! Klasse!"; "Der Sportkegelklub 'Alle Neune' hat sich finanziell saniert"; "Sie munterten sich gegenseitig auf oder freuten sich, wenn einer alle neune mit einer einzigen Handbewegung abgeräumt hatte"; "Black Pat stieß die Tür ganz auf und kam hereingebrettert wie eine Kugel, die auf der Kegelbahn alle neune abräumen will" | umgangssprachlich; Manchmal auch ironisch-verärgert, wenn jemand etwas versehentlich kaputtgemacht oder umgestoßen hat. Eine alte abergläubische Vorstellung ist, dass der Donner beim Gewitter daher rührt, dass Petrus, der Gewittergott, die Engel o. a. im Himmel kegeln. Bei besonders starkem Donnerschlag sind alle neune gefallen Quellenhinweis: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch Des Deutschen Aberglaubens, 1987, d. 2, Sp. 313 und Bd. 4, Sp. 1201 |
etwas intus haben![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | 1. etwas begriffen haben SSynonyme für: begriffen 2. etwas im Magen haben; im erweiterten Sinn: etwas im Inneren haben; etwas in sich aufgenommen haben | 1. "Man muss sich erst daran gewöhnen, aber nach einer Weile hat man das sicher intus"; "Ich bin jemand, der nicht immer auf der Höhe der Zeit ist. Wenn die Tage im April wärmer werden, denke ich, jetzt kommt der Frühling, und bis ich es endlich intus habe, ist der Mai halb rum und bald Sommer"; "Hat man die Übung erst mal hinter sich oder den Stoff endlich intus, fühlt man sich viel besser als zuvor" 2. "Alkohol und Betäubungsmittel intus: 32-Jähriger rammt geparkte Autos"; "Hast du das mit 5 Bier intus aufgeklebt, oder schaut das nur so krumm aus?"; "Mit rund fünf Promille intus hat ein Mann in Pfullendorf Passanten angepöbelt"; "Wenn ich morgens nicht zuallererst einen Kaffee intus bekomme, laufe ich auch nicht rund"; "Microsoft Edge und Google Chrome: Diese Erweiterungen haben Malware intus"; "Zu Zeiten, als ich noch Ersatzräder im Auto hatte, hatten die bei mir immer über 2,5 bar intus" | umgangssprachlich; Siehe auch "einen intus haben" |
das frisst kein Brot![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sagt man, wenn man etwas kauft oder aufhebt, obwohl man es im Moment nicht braucht; im erweiterten Sinn: das ist kostenlos SSynonyme für: kostenlos ; das ist kein Aufwand | "Das frisst kein Brot und braucht kaum Platz"; "Von den günstigen Vorhängen nehme ich drei mehr mit, als ich brauche. Auch wenn diese dann nur im Schrank liegen, egal, die fressen ja kein Brot!"; "Nimm es nur mit, das frisst kein Brot!"; "Das frisst kein Brot, da es keine Kontoführungsgebühren kostet"; "Ich verstehe nicht, warum die das nicht machen, das frisst kein Brot und wäre nur ein Haken im DHCP-Server, für den die dann mal eben 10 Euro pro Monat mehr verlangen könnten" | umgangssprachlich, sehr selten (1) / regional begrenzt (8); Diese Redewendung ist schon bei Wander (1867-1880) belegt, der auch mit anführt, wie es zu dieser Redensart kommt: "So hört man oft von Dingen sagen, die man nimmt und verwahrt, weil sie keinen Unterhalt kosten wie Hausthiere" |
sudeln; herumsudeln; rumsudeln![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | schmieren; kleckern; unreinlich sein; im erweiterten Sinn: unsauber arbeiten; unsauber / unleserlich schreiben; abwertend schreiben; jemanden diffamieren SSynonyme für: diffamieren | "Gemalt wird auch, mit viel Körpereinsatz und Lust am Sudeln"; "Der Titel 'Halloween H 20' klingt nach einem Hustensaft, etikettiert tatsächlich jedoch den inzwischen siebten Film, in dem ein maskierter Psychopath sudelt und schlitzt, was das extralange Küchenmesser hergibt"; "Die durch und durch kriminelle Fleischwirtschaft, die ob des größten Profites nicht nur Gammelfleischskandale am laufenden Band produziert. Nein, hier wird auch munter mit BSE-verseuchtem Futtermittel herumgesudelt"; (über Schüler beim Hausaufgaben machen:) "Andere setzen sich zwar brav an ihren Arbeitsplatz, doch dann beginnt der Stress: hampeln, schmieren, kritzeln, sudeln, ächzen - bis die Mutter eingreift und erklärt, ausradiert und verbessert"; "Da wird gesudelt, flüstert einer dem anderen zu. Hinter Fassaden wird immer gesudelt. So ist der Lauf der Welt. Je heller die Fassade, desto dunkler das Gesudel"; "Die Flick-Affäre offenbarte eine Hausse in Betrug und eine Baisse in Moral. Alle hingen sie drin, am tiefsten CDU und FDP, aber auch die SPD hatte gesudelt"; "Während er im privaten Gärtchen stochert, suhlt und sudelt sich Reiner Kröhnert durch das politische Sumpfgelände. Genüsslich im Fäkalhumor matschend zelebriert er 'Honnis Rache' und den unwiderruflichen Totalabsturz des Politischen ins Private"; "Selten hat eine Rechtspraxis wie die des deutschen Familienrechts so erfolgreich an niedere Instinkte appelliert, an Vernichtungswut und sudelnde Häme" | umgangssprachlich, abwertend; herumsudeln, rumsudeln: selten (2); Das Verb "sudeln" (15. Jahrhundert) lässt sich sprachgeschichtlich auf die Wurzeln Sudel = Koch (verwandt mit sieden und Sud) und Sudel = Pfütze, Morast zurückführen. Die Vermischung dieser beiden zeigt sich schon in dem alten Ausdruck "Sudelkoch" (unreinlicher, schlechter Koch), der anfangs (16. Jahrhundert) nicht unbedingt negativ gemeint war, aber schon bei Stieler 1691 als "Schmutz- Sau- und Sudelkoch" bezeichnet wird Quellenhinweis: . Der Bezug zum Nassen oder Feuchten tritt noch heute stark hervor. Heute häufiger in Gebrauch ist "besudeln" (beschmutzen). Kaspar von Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz ..., 1691, Sp. 1000 Die übertragene Bedeutung "schlecht arbeiten" finden wir bereits in Brants frühhumanistischem Bestseller "Narrenschiff" aus dem Jahr 1494: "Doch die Arbeit ist nicht, wie sie soll: / Man sudelt Ware jetzt in Eil, / Daß man sie billig halte feil." Quellenhinweis: . Sebastian Brant: Das Narrenschiff, 1494, übertragen von H. A. Junghans, 1964, Kap. 49 Heute ist der bildliche Gebrauch eher selten und rankt sich um Bedeutungen des schlechten Verhaltens wie Pfusch, Verunglimpfung, Korruption oder niedere Instinkte. Siehe auch "jemanden / etwas besudeln" |
sauigeln![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich beschmutzen SSynonyme für: sich beschmutzen ; jemanden / etwas beschmutzen SSynonyme für: beschmutzen ; im erweiterten Sinn: etwas Unanständiges tun SSynonyme für: Unanständiges tun ; anstößig reden SSynonyme für: anstößig reden ; derbe SSynonyme für: derbe Witze erzählen / frivole SSynonyme für: frivole Witze erzählen / unanständige SSynonyme für: unanständige Witze erzählen Witze erzählen | "Am Sonntag hab ich beim Backen etwas gesauigelt und musste ein paar Teigspritzer wegwischen"; "'Bei der Entsorgung wird allerorten gesauigelt', womit er meint, dass Abfallöl und Altöl munter miteinander vermischt werden – aus sehr handfesten materiellen Gründen"; "Zum ersten Mal begehrt Mozart nun auf, unterschreibt Briefe an den Vater mit 'Dein alter Sauschwanz', findet, die Augsburger Banausen können ihn 'am Arsch lecken', blödelt und sauigelt"; "Als die Flasche so gut wie leer war, hat er nur noch gesauigelt. Von seinen Amouren geschwärmt"; "Als rüstiger Verbalerotiker kann man sich auf die Vorarbeit der Altvorderen stützen. Brecht, Martin Walser oder Friedrich Schlegel konnten immer noch besser sauigeln als der Herrenstammtisch" | umgangssprachlich; Das Wort ist das Verb zu "Sauigel", also analog zum synonymen Paar "Schweinigel" / "schweinigeln". Diese Ausdrücke beziehen sich auf den Schmutz - sowohl in der gegenständlichen wie auch der übertragenen moralischen Bedeutung, die sich vor allem um derbe Zoten, sexuelle Freizügigkeit und Herrenwitze dreht. In Zeiten politischer Korrektheit und im Zuge zunehmender Prüderie im öffentlichen Raum bzw. Verlagerung des Sexuellen in Wort und Bild ins Internet (wo es noch enthemmter ausgelebt wird) schwindet auch die Verwendung von "sauigeln" in dieser Bedeutung. Der Sauigel / Schweinigel ist ursprünglich eine alte Bezeichnung für eine Unterart des Igels. In einem Tierbuch aus dem 16. Jahrhundert wird er (gegenüber dem Hundsigel) als Igel mit einer Schnauze "gleich einer Sau" beschrieben Quellenhinweis: . Conrad Gessner, Conrad Forer: Thierbuch. Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren, so auff der erden vn[d] in wassern wonend, sampt jrer waren conterfactur, Zürych 1583, S. S. XCIIIb Die Übertragung auf den Menschen im Sinne "ein im höchstem Grade unreinlicher Mensch" Quellenhinweis: taucht im 17. Jahrhundert auf. Johann Christoph Adelung: Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen Mundart, Vierter Theil, von Sche-V, Leipzig 1780, S. 351, Sp. 2 Die Brüder Grimm bringen dabei den englischen Begriff hedgehog (Igel) ins Spiel , der im Shakespeare-Drama "Richard III" im verächtlichen Sinn verwendet wird. Anne bezeichnet Richard so Quellenhinweis: , nachdem dieser zugibt, ihren Gatten getötet zu haben: (Dost grant me, hedge-hog?). Dies könnte sich aber auch auf das Wappentier Richards III, den Eber, beziehen (hedgehog = Igel, aber hedge = Hecke, hog = Schwein), was dann als "kleines Schwein" im abwertenden Sinn zu deuten wäre. Als Ursache für die deutsche Verwendung lässt sich das ohnehin nicht heranziehen, da die erste Übersetzung des Dramas, die den Abschnitt enthält, erst 1810 (Schlegel) veröffentlicht wurde. 1, 2 Vielmehr ist das Schimpfwort an den Tiernamen nur angelehnt und durch volksetymologische Umdeutung aus dem als Schimpfwort gebrauchten "Nickel" entstanden (vergleiche "ein Schweinigel"). Das Verb "sauigeln" ist seit dem 19. Jahrhundert belegt Quellenhinweis: . Die Presse, No. 321, Wien, 20.11.1864, S. 2, Sp. 3 unten; Woldemar von Gutzeit: Wörterschatz der deutschen Sprache Livlands, 3. Teil R - Schwartbrett, Riga 1887, S. 90 Vergleiche auch "schweinigeln" |
schweinigeln![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich beschmutzen SSynonyme für: sich beschmutzen ; jemanden / etwas beschmutzen SSynonyme für: beschmutzen ; unsauber hantieren; im erweiterten Sinn: etwas Unanständiges tun SSynonyme für: Unanständiges tun ; anstößig reden SSynonyme für: anstößig reden ; derbe SSynonyme für: derbe Witze erzählen / frivole SSynonyme für: frivole Witze erzählen / unanständige SSynonyme für: unanständige Witze erzählen Witze erzählen | "Und es darf richtig geschweinigelt werden, soll heißen, selbstverständlich ohne Besteck und ohne Teller"; "Das Angebot ist an sich schon wunderbar, weil es eine Welt fern der Gesundheitsapostel und Gemüsefanatiker verspricht und man essensmäßig so richtig rumsauen und schweinigeln kann. Hier werden keine Kalorien gezählt"; "Wenn Sie mir das nicht glauben, muss ich Ihnen sagen: Das hat die Bertelsmann-Stiftung mit ihrer Studie 'Haushaltspolitische Lage und Perspektive des Landes NRW' ganz eindrucksvoll nachgewiesen. Drei Jahrzehnte ist hier geschweinigelt worden, und jetzt muss die Suppe ausgelöffelt werden"; "Aber er ist auch ein begnadeter Witze-Erzähler. Ein ungekrönter König des abgründigen Humors. Auch unterhalb der Gürtellinie. Schließlich kann man mit etlichen Witzen wunderbar schweinigeln, weshalb der zweite Teil der mitternächtlichen Scherzstunde auch nicht jugendfrei ist"; "Missliebig ist ihm jeder, der 'zotet' oder 'schweinigelt', was er nicht nur damit begründet, dass er stark religiös geprägt sei"; "Frauenverachtung zu demonstrieren, die wüste und unmanierliche Art von geschlechtlichen Dingen zu reden, das Schweinigeln galten als Kennzeichen wirklicher Männlichkeit" | umgangssprachlich; Das Wort wird 1781 wird in der Bedeutung "unflätige Reden führen" aufgeführt und der Studentensprache zugeordnet Quellenhinweis: . Christian Wilhelm Kindleben: Studenten-Lexicon, Halle 1781, S. 194 Zur Herkunft siehe "ein Schweinigel", "sauigeln"; siehe auch "den inneren Schweinehund überwinden" |
Das letzte Hemd hat keine Taschen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | Im Tode kann man keine irdischen Güter mit in das Jenseits nehmen; Es macht keinen Sinn, grenzenlos Besitz anzuhäufen; Im Jenseits sind alle gleich | "Das letzte Hemd hat keine Taschen, sagt Horst Weitzmann und stiftet sein Geld lieber heute als morgen"; "Das letzte Hemd hat keine Taschen. Drum lass uns heute etwas naschen" (scherzhaft); "Das letzte Hemd hat keine Taschen! Was dir also hier in deinem Leben anvertraut ist, das sind Gaben, mit denen sollst und musst du wuchern. Und zwar zugunsten der anderen. Nicht, damit die dich hoch preisen und dir einen roten Teppich ausrollen, wenn du kommst, sondern weil du auch selber merken wirst, dass du mehr Freude daran hast!" | Sprichwort; Entspricht christlich-jüdischer Denktradition, aber auch des Kynismus. In der Bibel z. B. heißt es Quellenhinweis: : "Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz" Mt 6, 19-21 |
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