1. Eintrag:
im Büßerhemd gehen

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Beispiele:
- Die Commerzbank erwägt staatliche Finanzhilfen und räumt Fehler ein. Deutsche-Bank-Chef Ackermann sieht dagegen keinen Grund, "im Büßerhemd" zu gehen
- Gingrich im Büßerhemd vor dem Kongress: Wiedergewählter Sprecher des Hauses entschuldigt sich gleich dreifach
- Dass Kanzler und Außenminister ihre Reise "nicht im Büßerhemd" (so Brandt) antraten, versteht sich von selbst
- Setzen Sie Ihr kreatives Potenzial und Ihre Liebe ein, anstatt im Büßerhemd dazusitzen und schuldbewusst mit eingezogenen Schultern und schamvoll gesenktem Blick auf den Boden zu starren!
- Wenn Bund und Länder, irgendwann nach der Bundestagswahl 2013 den Länderfinanzausgleich neu aushandeln, wird es für Berlin ein Gang nach Canossa. Barfuß und im Büßerhemd wird der Regierende Bürgermeister Abbitte leisten müssen
Ergänzungen:
Das Büßergewand als Zeichen der Demut, Buße und Reue wird schon in der Bibel oftmals erwähnt und wurde auch von Ordensleuten, Mönchen und anderen getragen. Das Alte Testament berichtet von Königen, die diese sackartigen Büßerhemden trugen Q. In mittelalterlichen Bußwallfahrten gehörte das Büßerhemd zum Brauch, und es galt als milde Strafe bei Inquisitionsgerichten. Auch Heinrich IV. trug auf seinem "Gang nach Canossa" ein "härenes" Hemd. "Hären" meint Stoffe aus Tierhaaren, die kratzen und unangenehm auf der Haut sind.
Das Wort Buße bedeutete übrigens ursprünglich "Besserung" im Sinne Wiedergutmachung und geht auf das germanische *bat-, *bōt (gut) zurück Q. Wir erkennen diese Bedeutung heute noch in Begriffen wie Geldbuße und Lückenbüßer, aber auch in Redensarten wie "Das sollst du mir büßen". "Buße" erlangte erst später auch eine sittlich-ethische Dimension. Den alten Rechtsausdruck nutzten christliche Missionare bei den Germanen, um einen wichtigen religiösen Ausdruck (paenitentia) wiederzugeben Q
Siehe auch "in Sack und Asche gehen"
Das Wort Buße bedeutete übrigens ursprünglich "Besserung" im Sinne Wiedergutmachung und geht auf das germanische *bat-, *bōt (gut) zurück Q. Wir erkennen diese Bedeutung heute noch in Begriffen wie Geldbuße und Lückenbüßer, aber auch in Redensarten wie "Das sollst du mir büßen". "Buße" erlangte erst später auch eine sittlich-ethische Dimension. Den alten Rechtsausdruck nutzten christliche Missionare bei den Germanen, um einen wichtigen religiösen Ausdruck (paenitentia) wiederzugeben Q
Quellenhinweis:
Trübners Deutsches Wörterbuch, Bd. 1, Walter de Gruyter & Co, Berlin 1939, S. 479, Sp. 2✗
und wurde im Mittelalter zu einem wichtigen Begriff der christlichen Kirche. Trübners Deutsches Wörterbuch, Bd. 1, Walter de Gruyter & Co, Berlin 1939, S. 479, Sp. 2✗
Siehe auch "in Sack und Asche gehen"
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