1. Eintrag:
in Rätseln sprechen

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Bedeutung:
sich unklar ausdrücken; nicht verstanden werden
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Die Herkunft des Wortes "Rätsel" geht auf "Rat" zurück, das auch Nachdenken zum Inhalt hat. Nach älteren Formen wie ratsal oder retsel hat erst Luther die heutige Wortform und die Bedeutung Unklarheit, Geheimnis, Unbegreiflichkeit durchgesetzt. Als Dichtungsgattung begegnet uns das Rätsel seit ältesten Zeiten bei allen Kultur- und Naturvölkern. Oft hat es rituellen Charakter und dient dazu, den Unwissenden in den Kreis (siehe auch "bessere Kreise") der Eingeweihten einzuführen. Erst die Lösung des Rätsels weist ihn dann als Wissenden aus, der vollwertiges Glied seines Stammes oder seiner Kultgemeinschaft ist. Häufig begegnet man auch dem Rätsel auf Leben und Tod, etwa bei Ödipus, der das Rätsel der Sphinx löst. Seit der griechischen Philosophie ist das Rätsel auch als intellektuelle Anforderung erkannt und als Gesellschaftsspiel in der Form des Scherzrätsels betrieben worden. Hier beginnt auch das Nachdenken über eine Theorie des Rätsels. In der Poetik des Aristoteles etwa heißt es, dass man im Rätsel "Unvereinbares zusammenfügt und doch von Wirklichem redet". Diese Definition zeugt von einer nahen Verwandtschaft zwischen Rätsel und Metapher. Die Bildhaftigkeit des Rätsels ermöglicht ein Spiel mit den sprachlichen Begriffen, das zugleich offenbarend und verhüllend ist. Dies zeigt sich etwa in dem folgenden alten Rätsel: "Es ist ein kleines Klösterlein, / geht weder Tür noch Fenster drein / und wächst doch Fleisch und Bein darin, / davon hat mancher guten Gewinn." Was ist das? (Antwort: das Ei)
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