1. Eintrag:
weit und breit
Beispiele:
- Weit und breit war nichts zu sehen!
- Die Sicht war klar, gestochen scharf, kein Wölkchen weit und breit
- Der Müller war sehr beliebt bei den Bauern weit und breit, denn er schrotete, grießte oder mahlte das Getreide, das ihm die Bauern brachten, zu einem fairen Preis
- Im Europäischen Parlament sei sie "weit und breit die einzige Allgäuerin"
- Hannover ist weit und breit bekannt als Musikstadt ersten Ranges mit seinen vielen hervorragenden Chören, die immer wieder bei Wettbewerben Preise gewinnen
- Bei der Opposition ist weit und breit (noch) keine Persönlichkeit zu erkennen, die eine echte Alternative zu ihr wäre
Ergänzungen / Herkunft:
Da gerade Raum- und Entfernungsangaben gerne metaphorisch genutzt werden, finden wir hier eine reiche Entfaltung im Bereich der Zeitangaben (die Zeit ist weit fortgeschritten), der Leistung, des Fortschritts und des Erfolgs ("es weit bringen"), der Übertreibung ("zu weit gehen") und der Großzügigkeit ("ein weites Herz haben"), des Irrtums ("weit gefehlt") und der Zurückweisung ("etwas weit von sich weisen"). Oft tritt "weit" zu anderen Adjektiven und bildet Floskeln wie "der Duft der großen weiten Welt".
Die gebräuchlichste Paarformel ist "weit und breit", die schon im Mittelhochdeutschen bezeugt ist und (etwa im Gegensatz zu "lang und breit") überraschend nahe an der räumlichen Grundbedeutung geblieben ist und in vielen Verwendungen den Umkreis des Sehfeldes (soweit man sehen kann) bezeichnet. Allerdings ist das Sehfeld - wie alle visuellen Metaphern - auch besonders geeignet zu übertragenem Gebrauch. Hierher gehören dann Wendungen wie: Ich sehe weit und breit keine Alternative
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