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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
in Bausch und Bogen | vollständig ; ganz und gar ; im Ganzen ; rundweg; absolut ; pauschal ; undifferenziert ; ohne Abwägung | "Psychopharmaka werden entweder in höchsten Tönen gepriesen oder in Bausch und Bogen verdammt"; "Es wäre falsch, die Juniorprofessur in Bausch und Bogen zu verwerfen"; "Wer geglaubt hat, der DGB würde die Vorschläge der Hartz-Kommission in Bausch und Bogen verdammen, sieht sich getäuscht"; "Es zeichnet sich ab, dass auch andere Presse- und Buchverlage die neue Rechtschreibung nicht in Bausch und Bogen übernehmen werden, abgesehen von jenen Verlagen, die sie übernehmen müssen, da ihre Drucksachen für die Schulen bestimmt und auf die Zulassung der Kultusministerien angewiesen sind"; "Noch besser wäre es gewesen, wenn man trotz aller Wut miteinander gesprochen hätte, ehe man uns in Bausch und Bogen öffentlich anprangert" | Stammt aus der Kaufmannssprache. Beim Kauf von Grundstücken konnte die Fläche im Ganzen übernommen werden, ohne im Einzelnen Bausche (Ausbuchtungen; auswärts gehende Grenzlinien) und Bogen (Einbuchtungen; einwärts gehende Grenzlinien) zu berücksichtigen. Die stabreimende Zwillingsformel hat sich, aus der mittelalterlichen Rechts- und Kanzleisprache kommend, auch in der Umgangssprache durchgesetzt. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm heißt es zur Wortbedeutung: "Bei Grenzen heißt Bausch die auswärts, Boge die einwärts gehende Fläche, Bausch das Schwellende, Boge das Einbiegende, daher die Redensart in Bausch und Bogen, eins gegen das andere, im ganzen." Im rechtlichen Sinne bedeutete die Redensart, dass bei einem Handel oder Kauf nicht jede Einzelheit berücksichtigt werden musste, weil leichte Vorteile gewöhnlich durch leichte Nachteile aufgewogen werden. Von "Bausch" hat sich über "Pausch" und volkslat. "pauschalis" die Form "pauschal" abgeleitet, die noch heute als Adjektiv oder in Wortbildungen (Pauschalangebot u. ä.) gebräuchlich ist. Auch das Verb "aufbauschen" (= übertreiben, abgeleitet aus der Bedeutung "vergrößern") hat hier seinen Ursprung Quellenhinweis: Friedrich Seiler: Deutsche Sprichwörterkunde |
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etwas gibt einem den Bogen | etwas gibt einem den Rest; etwas macht einen fertig; etwas versetzt einem einen Schlag | "Ich hörte die folgenden Sätze, und, lieber Leser, ich muss schon sagen: Das gab mir den Bogen!"; "Die Hitze ist noch zu ertragen, aber die Feuchtigkeit gibt einem den Bogen" | umgangssprachlich, veraltet; Stammt aus der Boxersprache. "Bogen" nennt man den Sturz des Ohnmächtigen ; Die im 20. Jahrhundert entstandene Redensart war nie sehr verbreitet und ist heute nicht mehr gebräuchlich |
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jemanden im hohen / in hohem Bogen hinauswerfen / rauswerfen / herauswerfen | jemanden unsanft hinauswerfen / vor die Tür setzen | umgangssprachlich | |
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den (richtigen) Bogen raushaben / heraushaben | wissen, wie man es macht ; eine Sache gelernt haben ; etwas Schwieriges leisten können | umgangssprachlich; Die Herkunft der Redensart ist unklar. Da "Bogen" auch "das Krumme" bedeutet, könnte an die Geschicklichkeit bei der Herstellung "gerader" Dinge (etwa aus Eisen) gedacht werden. Das "Krumme rausmachen" würde dann bedeuten: geschickt sein. Röhrich [![]() | |
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einen Bogen spannen | von einem Thema zum nächsten kommen; etwas miteinander thematisch verbinden; etwas umfassen | "Musik spannt einen Bogen über die Jahrhunderte"; "Der Inhalt spannt einen Bogen von den rechtlichen Rahmenbedingungen über praktische Aspekte bis hin zur korrekten Zusammenfassung wissenschaftlicher Studien"; "Das Festival spannt einen Bogen von Bluegrass über Countryblues bis zum Chicagoblues"; "Dieses Buch erzählt die Geschichte Europas. Es spannt einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart und nimmt mehr als dreitausend Jahre Vergangenheit in den Blick" | Zum Begriff "spannen" siehe auch "spannen" |
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den Bogen überspannen | ungebührlich übertreiben ; zu weit gehen | Die Redensart taucht schon in der Antike auf (Plutarch, Phädrus). Im wörtlichen Sinn bezieht sie sich auf die bekannte Waffe, deren Holzteil bei allzu starker Zugkraft brechen kann. Zum Begriff "spannen" siehe auch "spannen" | |
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um etwas / jemanden einen (großen) Bogen machen | etwas / jemanden meiden | umgangssprachlich | |
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so und so (z. B. klein, groß, dick, schwer) | unbestimmt / unbekannt wie | umgangssprachlich | |
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zwischen Stuhl und Bank sein / kommen / fallen / geraten / sitzen | sich in einer ungünstigen Lage befinden; sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden müssen ; unentschlossen sein ; weder hier noch dorthin gehören | "Ich weiß, dass ich manchmal zwischen Stuhl und Bank sitze mit meinen Büchern, weil ich nicht das spezifische Publikum so bediene, wie es das erwartet"; "Der Refosco sitzt irgendwo zwischen Stuhl und Bank, nämlich zwischen dem internationalen und meinem Geschmack"; "Ich stehe bei einer Liebessache zwischen Stuhl und Bank, weiß nicht mehr aus noch ein und hoffe auf einen neutralen Rat Ihrerseits. Der eine kann mir geben, was der andere nicht kann, und umgekehrt"; "Heutige Generationen haben eine vorher nie da gewesene Fülle an Möglichkeiten. Beruf, Familienstand, Wohnort - alle wichtigen Parameter sind in hohem Maße frei wählbar. Diese Freiheiten verlangen aber auch Disziplin. Denn wer sich heute nicht bewusst für sein eigenes Leben entscheidet, fällt schnell zwischen Stuhl und Bank. Am Ende wird für ihn entschieden"; "Von der Deutung her ist allerdings noch zu bemerken, dass Menschen mit Planeten auf einer Zeichengrenze (zwischen 29°30' und 0°30') sich oft weder dem einen noch dem anderen Zeichen völlig zugehörig fühlen, sondern sich eher wie 'zwischen Stuhl und Bank' vorkommen oder als 'weder Fisch noch Vogel' fühlen"; "Wir helfen denjenigen, die zwischen Stuhl und Bank gefallen sind, es hat nichts mit arm zu tun. Wir müssen diesen Jugendlichen Perspektiven aufzeigen, die so realistisch sind, dass sie sie packen"; "'Zwitter' ist ihr lieber als die offizielle, politisch korrekte Bezeichnung 'intersexuell' – ein Ausdruck, der Menschen auf die Sexualität allein verweist und auf einen Platz zwischen den Geschlechtern, gleichsam zwischen Stuhl und Bank" | oft in der Schweiz |
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Zahlemann und Söhne sein / machen / spielen | bezahlen müssen | "Wenn der Tarif keine explizite Regelung enthält heißt es 'Zahlemann und Söhne'"; "Ich bin mit 16 aus der Kirche ausgetreten, weil ich mir sage: Wieso soll ich Kirchensteuer zahlen, wenn ich bei einer Taufe, Hochzeit oder Beerdigung extra Zahlemann und Söhne machen muss?"; "So lange das Auto angemeldet ist, muss es eine gültige Haupt- und Abgasuntersuchung haben, egal, ob es auf der Straße oder in irgendeiner Halle steht. Wenn es einer bemerkt und anzeigt, heißt es 'Zahlemann und Söhne'"; "Der Staat und Senat musste eben im Kleinen sparen, weil es im Großen nicht mehr reichte. Dann war da noch der Solidaritätszuschlag, der den Lohnempfänger empfindlich schmerzte. 'Zahlemann und Söhne', sagte der Berliner und schaute mürrisch drein"; "Privatisierungen kämen nur in Frage, wenn der Preis stimme. Bei der Neuordnung der Hilfen für Arbeitslose werde der Bund nicht 'Zahlemann und Söhne' spielen" | umgangssprachlich |
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