1. Eintrag:
seinen Weg machen / gehen
Bedeutung:
Beispiele:
- Frank geht seinen Weg: Die Geschichte eines Mannes, der sich - auch mit Hilfe des ASB - von ganz unten wieder nach oben zog
- Niedersachsen geht seinen Weg bei Natura 2000 konsequent weiter. Hier entscheiden die unteren Naturschutzbehörden, die Landkreise, über die Art der Schutzgebietsausweisung
- Auch wenn die Perspektiven nicht allzu rosig sind: Gute Archäologen gehen ihren Weg
- Eine junge Frau geht ihren Weg, mit gesunder Härte, aber viel Gefühl, lässt sich nichts erzählen, weiß sich zu wehren
- Sie entwickeln sich eigenständig und gehen ihren Weg
- Eine Idee macht ihren Weg: die Vermögensabgabe
- Dass man trotz schlechter Schulnoten seinen Weg machen kann, wurde ausführlich in der letzten Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" diskutiert
Ergänzungen / Herkunft:
Die Bildfelder verwenden typischerweise Verben der Fortbewegung ("zu etwas / nichts kommen", "Wie geht's?") und der Bewegungsart ("kürzertreten; kurztreten"). Dazu kommen Substantive wie "Reise" und "Ziel", "Scheideweg" und "Sackgasse", "Gleis" und "Strecke". Der Lebensweg führt durch eine "Lebenslandschaft" mit Grenzen und Brücken, aber auch mit genauen topografischen Angaben, die oft der Bibel oder der Mythologie entlehnt sind ("über den Jordan gehen").
Der Tod wird dabei oft als Überschreiten eines Flusses oder anderen Gewässers gesehen, das Reich der Toten liegt jedenfalls hinter einer Grenze im Jenseits. Häufig erfolgt die Lebensreise in einem Gefährt mit vorgespannten Pferden, und der Zeitgott Kronos fungiert als Wagenlenker. Manchmal versperren Steine den Weg, oder man hat das Gefühl, nicht vorwärtszukommen und "auf der Stelle zu treten".
Eingebettet in den Lebensweg ist die berufliche Phase, in der man besonders schnell rennen muss, um eine erfolgreiche "Laufbahn" zu durcheilen. In einem anderen Bild führt die Karriere nach oben ("hoch hinauswollen"), sodass man sie mit einer Treppe vergleichen kann ("die Treppe hinauffallen").
An den Prädestinationsglauben im Sinne einer Vorsehung erinnert die Redensart "seinen Weg machen". Danach gibt es für jeden Menschen einen eigenen Lebensweg, der zu einem guten oder zu einem schlechten Ende führen wird. Neben "Lebensweg" gibt es auch die Bildfelder "Denkweg" und "Verhandlungsweg"
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