1. Eintrag:
zu tief ins Glas / in den Becher gucken / schauen / blicken
Beispiele:
- Du solltest nicht zu tief ins Glas schauen, sonst musst du dir ein Taxi nehmen
- Gefahr für das Baby: Jede 20. Schwangere schaut zu tief ins Glas
- Zwar gibt es in Niedersachsen weniger jugendliche Komasäufer - dafür gucken immer mehr Rentner zu tief ins Glas
- Tina Turner scheint derzeit zu oft ins Glas zu schauen. Die Sängerin wurde zwei Mal innerhalb von wenigen Tagen mit Schlagseite fotografiert
Ergänzungen / Herkunft:
Wahrscheinlich handelt es sich bei der Redensart um eine scherzhafte Nachbildung zur Redensart "jemandem zu tief in die Augen schauen" mit der Bedeutung "sich in jemanden verlieben". Das Glas steht in vielen Redensarten für Alkoholgenuss und Trunkenheit.
Die Wendung ist bereits seit etwa 1700 gebräuchlich Q und findet auch in literarischen Werken regen Gebrauch, z. B. 1819 bei E. T. A. Hoffmann: "Sollte man nicht vermeinen, er habe schon am lieben frühen Morgen zu tief ins Glas geguckt oder sei dem Tollhause entsprungen?" Q. Auch Goethe zitiert sie: "... und da er zu tief ins Glas geguckt, wird die Sache nicht besser" Q.
Am häufigsten wird die Vergangenheitsform verwendet: "zu tief ins Glas geschaut / geguckt / geblickt haben"
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