1. Eintrag:
blau sein (wie ein Veilchen)
Beispiele:
- In Genf traf die Polizei bei einer Kontrolle auf einen besoffenen Autofahrer. Er war so blau, dass er nicht einmal das Röhrchen traf
- Jetzt ist Jens zusammengebrochen, blau wie ein Veilchen. Und der Krankenwagen, eigentlich für verletzte Aktive oder herzschwache Zuschauer bereitgehalten, fuhr ihn mit Blaulicht und Martinshorn mit schwerer Alkoholvergiftung in die Klinik
Ergänzungen / Herkunft:
Die Herkunft ist nicht sicher geklärt. Angeblich stammt diese Redensart von der Farbe der Trinkernase.
Eine andere Deutung bezieht sich auf das Blaufärben mit Färberwaid, das mit Urin angesetzt wurde. Wer also färben wollte, musste vorher viel trinken (siehe auch "blaumachen"). Dieser Deutung wird jedoch oft widersprochen. Sie könnte vielmehr aus der heute nicht mehr gebräuchlichen Redensart "jemandem wird blau vor Augen" in der Bedeutung "jemandem wird schwindlig" entstanden sein Q.
Auch wird ein Ursprung aus dem Jiddischen vermutet. Jiddisch "belo" (= ohne) entwickelte sich im Rotwelschen zu "blau" (= schlecht, gar nicht) Q. Demnach wäre der "blaue Montag" der Tag, an dem die Handwerker nicht arbeiteten.
Die Redensart ist im 20. Jahrhundert entstanden. Zu Rotwelsch siehe auch "etwas kommt einem spanisch vor"
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