1. Eintrag:
die Sonne im Herzen haben / tragen
Beispiele:
- Und wenn man erst mal Stefeks Grundoptimismus verinnerlicht hat, ist am Ende nichts mehr so schlimm. Dieser Junge hat die Sonne im Herzen. "Kleine Tricks" erzählt davon, wie schön und einfach das Leben sein kann, wenn man die richtige Einstellung hat
- Wenn man die Sonne im Herzen trägt, ist der Sturm egal
- Wer Sonne im Herzen trägt, ist nie vom Wetter abhängig
- Mit Sonne im Herz, einem Lächeln auf den Lippen und viel Schwung in den Beinen wurde es somit noch ein unvergesslicher Gute-Laune-Tag
Ergänzungen / Herkunft:
In wenigen Redewendungen ist sie mit der positiv bewerteten und reich besetzten Lichtmetaphorik (Erkenntnis) verknüpft ("Die Sonne bringt es an den Tag", siehe hierzu auch "jemandem geht ein Licht auf", "das Licht / Tageslicht scheuen").
Häufig dagegen wird die Sonne als Sinnbild des guten Lebens und des Glücks gebraucht ("auf der Sonnenseite des Lebens stehen", "ein Platz an der Sonne") und steht damit im Gegensatz zum "Schattendasein". Sie gilt auch als Symbol der Freude und Lebenslust (vgl. auch die Doppelbedeutung des Verbs "strahlen" = Licht aussenden, einen fröhlichen Gesichtsausdruck haben). Beispiele hierfür wären "eitel Sonnenschein", "die Sonne im Herzen haben" oder derber: "jemandem scheint die Sonne aus dem Arsch".
Bis ins 19. Jahrhundert wurde die "Sonne im Herzen" in der Regel religiös im Sinne der Erkenntnis und der Hinwendung zu Gott verwendet. Bei Benjamin Schmolck klingt die Bedeutung "Freude" bereits an: "Der schmale Weg ist ja trübsalvoll, den ich zum Himmel wandeln soll. Jedoch scheinet mir keine Sonne am Himmel, so scheinet mir eine Sonne im Herzen. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen" Q
Benjamin Schmolcks Lieder und Gebete: Eine Auswahl zur häuslichen Erbauung, 1855, S. 398✗
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