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jemandem gehen die Augen über

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Bedeutung:
Beispiele:
- Dem venezianischen Weltreisenden Marco Polo gingen die Augen über: "Sie lassen Ungewitter aufsteigen mit zuckenden Blitzen und Donnerschlägen", berichtete er im 13. Jahrhundert ehrfurchtsvoll über die Chinesen
- Girls, heiß und geil: Da laufen die Säfte, da gehen Dir die Augen über ...
- Langsam schiebt sich die Menschenmenge durch die noblen LH-Räume. Neun Zimmer sind es ohne das "Kupferstichkabinett". Den Liebhabern historischer Kunstschätze gehen die Augen über
- In Bali gehen einem sprichwörtlich die Augen über: das satte Grün der Reis-Terrassen, das helle Blau des Meeres, die Farbenpracht der exotischen Früchte ...
- Ausländern, die hier zu Besuch sind, gehen die Augen über, wenn sie sehen, dass jedem Schüler ein Apple-Computer der neusten Generation zur Verfügung steht
- Wer das Ingolstädter Urteil heute liest, dem gehen die Augen über. Wie können sich Richter einer Tat so sicher sein, dass sie sogar hohe Freiheitsstrafen verhängen, wenn es dieses Geschehen gar nicht gegeben hat?
Ergänzungen:
Diese Redewendung finden wir schon in der Lutherbibel (1545), allerdings in einer anderen Bedeutung. Im 11. Johannes-Kapitel geht es um die Trauer um den Tod von Lazarus von Bethanien: "Als Jesus sie sah weinen und die Juden auch weinen, die mit ihr kamen, ergrimmte er im Geist und betrübte sich selbst und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu ihm: HERR, komm und sieh es! Und Jesus gingen die Augen über" Q. Die Redensart sagt also aus, dass jemand weinen muss - "übergehen" ist hier im Sinne "überlaufen, überfließen" (der Augen mit Tränen) zu verstehen (vergleiche das Sprichwort "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über") - eine Bedeutung des Verbs, die heute nicht mehr geläufig ist Q
Als man die Redewendung im ursprünglichen Wortsinn nicht mehr verstand, hat sie sich - über die Zwischenbedeutung "zu Tränen gerührt sein" - in ihrer Bedeutung gewandelt. So herrscht heute die Verwendung im positiven Sinn vor - etwa wenn man staunend einem großartigen Ereignis beiwohnt, etwas Faszinierendes sieht oder sehr überrascht ist (vergleiche jedoch letztes Beispiel)
Quellenhinweis:
vergleiche Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801), Übergehen 1; Grimm [
], übergehen I 3, II 1 c✗
. vergleiche Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801), Übergehen 1; Grimm [

Als man die Redewendung im ursprünglichen Wortsinn nicht mehr verstand, hat sie sich - über die Zwischenbedeutung "zu Tränen gerührt sein" - in ihrer Bedeutung gewandelt. So herrscht heute die Verwendung im positiven Sinn vor - etwa wenn man staunend einem großartigen Ereignis beiwohnt, etwas Faszinierendes sieht oder sehr überrascht ist (vergleiche jedoch letztes Beispiel)
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