1. Eintrag:
jemanden mit Schimpf und Schande davonjagen / fortjagen / wegjagen [u. a.]
Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn du dir noch einmal irgendetwas zuschulden kommen lässt, wirst du mit Schimpf und Schande davongejagt!
- Ich erinnere mich gut, dass ich schlucken musste, als ich diese Worte hörte. Mein Vater ein Versager! Mit Schimpf und Schande fortgejagt!
- Um vorgezogene Neuwahlen zu verhindern, die seine Partei klar verloren hätte, musste er seinen mit Schimpf und Schande entlassenen Vize-Premier Andrzej Lepper in Gnaden wieder aufnehmen
- Doch nach drei Jahrzehnten an der Spitze des Staates jagte sein Volk ihn 2011 mit Schimpf und Schande davon
- Den Ex-Nationalspieler hatten sie beim HSV mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt
Ergänzungen / Herkunft:
Ursprünglich bezeichnete "Schimpf" den Spaß und Scherz bei Spiel und Kampfspiel; davon zeugt "Schimpf und Scherz". Durch das Aufkommen des Wortes Spaß (siehe hierzu "keinen Spaß verstehen") übernahm "Schimpf" allmählich die Bedeutung "bitterer Scherz", "Hohn"; dies zeigt sich in "Schimpf und Spott". Nachdem der Begriff der Kränkung denjenigen des Scherzes völlig verdrängt hatte, entwickelte sich daraus die heute allgemein übliche Bedeutung "Ehrverletzung, Schmach, Demütigung" (daher: beschimpfen). Für diese Phase der Bedeutungsentwicklung steht "Schimpf und Schande", wobei die Schande als Folge oder Wirkung des Schimpfs angesehen wird.
Die seit dem 18. Jahrhundert geläufige Redewendung "mit Schimpf und Schande davonjagen" wird heute nicht mehr so häufig verwendet wie früher Q
> |