1. Eintrag:
zu etwas kommen wie die Jungfrau zum Kind
Bedeutung:
Beispiele:
- Wie die Jungfrau zum Kind bin ich zu meinem Job als Regierungssprecherin gekommen
- Die Lösung kam, wie die Jungfrau zum Kind, unverhofft
- Wie die Jungfrau zum Kind kamen die meisten Opfer des 1988 entdeckten Hepatitis-C-Virus (HCV) zu ihrer Ansteckung, von der rund ein Prozent aller Österreicher betroffen sein dürfte
- Eigentlich bin ich zu den Kräutern gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Als es noch Flohmärkte in Brodenbach gab, fand ich dieses alte zerfledderte Buch mit verschiedenen Rezepten und Kräutern darin
- War er zu Klara gekommen wie die Jungfrau zum Kind? Ja, das stimmte. Er hatte nicht um sie geworben, er hatte sie nicht erkämpft
Ergänzungen / Herkunft:
Die Redensart leitet sich von dieser Vorstellung ab: Ohne etwas getan zu haben (also Sex gehabt zu haben), kommt die Frau zu einem Kind. Da das in der Realität nicht möglich ist, wird die Redensart oft als ironische Anspielung beschrieben, hat sich aber mittlerweile zu einem Idiom ohne spöttischen Unterton verfestigt. Sie setzt eine im Sinne der Aufklärung distanzierte Haltung zur Erzählung von der unbefleckten Empfängnis voraus und ist seit 1922 belegbar Q, nach Küpper aber schon seit dem 19. Jahrhundert geläufig Q
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