1. Eintrag:
jemanden ans Gängelband nehmen / legen
Beispiele:
- Kleingärtner wollen sich nicht länger ans Gängelband nehmen und bis ins kleinste Detail vorschreiben lassen, wie sie ihre Pachtflächen bestellen
- In China schränkt die Partei die freie Rede ein und will die Priester am liebsten ans Gängelband nehmen
- Der EU-Binnenmarktkommissar will alle Banken der Eurozone bis 2014 ans Gängelband legen
- Mit Blick auf das britische Parlament, das als Folge des Murdoch-Skandals eine stärkere Regulierung der englischen Presse plant, sprach sich Heinen gegen staatliche Regulierungen für die Medien aus. Verfehlungen einzelner Verlage dürften nicht dazu führen, die gesamte Presse ans Gängelband zu nehmen
- Wenn Konzerne die Bundesrepublik vor Schiedsgerichten verklagen können, wenn sich Investitionsbedingungen verschlechtert haben, werden demokratische Entscheidungen an das Gängelband der Konzerne gelegt
Ergänzungen / Herkunft:
vergleiche Goethe-Wörterbuch. Hg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Stuttgart 1978; gängeln 1a✗
Gedichte der Brüder Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, herausgegeben von Heinrich Christian Boie, Leipzig 1779, S. 273✗
Die heute vorherrschende negative Konnotation (bevormunden, übermäßig viele Vorschriften machen) setzt sich im 19. Jahrhundert durch.
Siehe auch "jemanden am Gängelband führen"
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