1. Eintrag:
sich ins warme / gemachte Nest setzen / legen; sich in ein gemachtes Nest setzen
Bedeutung:
Beispiele:
- Es gibt Leute, die sich nicht die Mühe machen, sich ein Nest zu bauen, sondern sich lieber ins gemachte Nest setzen
- Wenn ich derzeit Männer kennenlerne, die mir erzählen, dass sie längst eine große Eigentumswohnung gekauft haben, schreckt mich das eher ab, als dass es mich anzieht, da ich mich nicht ins "gemachte Nest" setzen, sondern mit ihm gemeinsam etwas aufbauen möchte
- So einen Typen hatte ich auch mal, aber zum Glück kam ich recht schnell dahinter, dass er mich gar nicht wollte, sondern nur 'ne Dumme gesucht hat, die ihn anhimmelt und bei der er sich ins warme Nest legen konnte
- So ziemlich jedem von uns scheint es, als habe sie sich nur ins gemachte Nest gesetzt. Miete zahlt er, Hausarbeiten erledigt auch größtenteils er
- Setzen Sie sich doch ins gemachte Nest – hochprofitable Vodafone-Shops in neue Hände zu geben!
- Er will sich aber nicht in irgendein gemachtes Nest setzen, nein, er will sich eben als Barbier selbstständig machen
Ergänzungen / Herkunft:
Das Vogelnest wird gern als Bild für ein geborgenes und angenehmes Umfeld verwendet. Meist bezieht sich die Redensart auf Liebesbeziehung und Ehe, es kann aber auch z. B. eine angenehme Arbeitsstelle sein, in der man gut versorgt ist. Oft wird damit auch eine Kritik verbunden, da der Betreffende für sein Wohlbefinden nichts tun muss.
Die Redewendung ist seit dem 19. Jahrhundert bezeugt, einen frühen Beleg finden wir im Jahr 1858: "... 'hat ihn doch Niemand gezwungen, seines Meisters hinterlassene Witwe zur Frau zu nehmen.' 'Uebrigens hat er sich dadurch in ein warmes Nest gesetzt' - meinte ein Dritter - 'ohne welches er gewiß nicht jeden Tag hier sein Maaß oder etliche trinken könnte.'" Q.
Zu "Nest" siehe auch "das Nest leer finden", "sein Nest bauen"
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