1. Eintrag:
jemanden vor seinen Karren / Wagen spannen
Bedeutung:
Beispiele:
- Ihr werdet mich niemals vor euren Karren spannen!
- Wir wollen die Leute nicht mit fertig gestanzten Positionen vor unseren Karren spannen. Sondern sie sollen selbst Ideen entwickeln und entscheiden, was für sie wichtig ist
- Vor Wowereit war der Bankenfilz, dann kam der Baufilz. Wen sie jetzt als Marionette vor den Karren spannen, ist eigentlich egal. Es macht keinen Unterschied, welcher Politiker die Baulobby und die Firmen bedient
- Manchmal werden wir vor irgendwelche ideologischen Wagen gespannt
- Und die Polizei soll am besten auch gleich vor den Wagen gespannt werden und dagegen vorgehen. Die Zeiten, wo sich Personen mit einem "nicht regelkonformen" Äußeren in der Öffentlichkeit nicht zeigen durften, sind in Deutschland zum Glück seit 65 Jahren vorbei
Ergänzungen / Herkunft:
In einigen Redensarten wird ein zu bewältigendes Unternehmen mit einem zu ziehenden Karren verglichen. In unserer Redensart ist das Zugtier die Person, die sich für das Unternehmen instrumentalisieren lässt. Erste Belege sind ab Anfang des 19. Jahrhunderts zu finden Q
Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung, Nr. 163, 19.07.1811, S. 128, Sp. 2; Wiener Allgemeine Literatur-Zeitung, Nro. 104, 27.12.1816, Sp. 1661✗
Vergleiche auch "sich vor jemandes Karren spannen lassen"; zu "Karre" und "Karren" siehe auch "den Karren / die Karre einfach laufen lassen"; zu "spannen" siehe auch "spannen"