1. Eintrag:
jemandem ein Bein stellen
Bedeutung:
das eigene
Bein nach vorne strecken, damit der andere darüber stolpert; im erweiterten Sinne:
jemandem absichtlich
schaden SSynonyme für:
schaden(neuer Tab)✗ ;
jemanden
hereinlegen SSynonyme für:
hereinlegen(neuer Tab)✗ Beispiele:
- Diese Bilder zeigen den Moment, als eine Kamerafrau einem Flüchtling, der ein Kind auf dem Arm hat, ein Bein stellt. Beide fallen zu Boden, das Kind weint
- Die Flucht gelang dem Räuber nicht: Ein Passant stellte ihm ein Bein, er verlor beim Sturz Waffe und Beute
- Rene Pauritsch wird morgen im EM-Qualifikationsmatch in Vaduz versuchen, der Fußball-Nationalmannschaft seines Heimatlandes ein Bein zu stellen. Der Steirer hofft in seiner Eigenschaft als Teamchef Liechtensteins auf eine Sensation gegen das ÖFB-Team
- Wer nie Nein sagt oder immer bei Kritik rumschreit, stellt sich selbst ein Bein. Doch neue Verhaltensmuster zu lernen, ist gar nicht so einfach
Ergänzungen / Herkunft:
umgangssprachlich; Frühere gleichbedeutende Ausdrücke wie "ein Bein unterschlagen" oder "ein Bein vorsetzen" sind heute nicht mehr üblich. Die metaphorische Übertragung vom physischen Beinstellen zur allgemeinen Bedeutung "jemandem schaden" findet man schon früh und findet sich bereits bei Grimmelshausen (Simplicissimus, 1669). An einer Stelle schreibt er darüber, wie der Schreiber neidisch auf jemanden ist und seine Stellung gefährdet sieht, so dass er überlegt, "wie er ihm ein Bein vorsetzen und zu Fall bringen möchte." Und 1778 fragt Friedrich-Wilhelm Gotter im "Faschingstreich": "Ein Held, wie er, sollte sich von einem Gelbschnabel ein Bein stellen lassen?"