1. Eintrag:
einer Sache einen anderen / neuen Anstrich geben / verpassen / verleihen
Bedeutung:
Beispiele:
- Es hatte alles nur einen anderen Anstrich und alles hatte nur andere Bezeichnungen, die Wirkungen und Auswirkungen waren die gleichen gewesen
- Ich musste sowieso in die Schweiz. Aber der Gedanke, sie würde mich begleiten, gab dem Trip einen anderen Anstrich
- Nur weil ich dem Ganzen einen anderen Anstrich verpasse, wird es doch nicht besser!
- Er lässt keinen Zweifel daran, dass es in der Eliteschule, auch wenn sie sich einen anderen Anstrich gibt, um die Ertüchtigung zum rassistisch motivierten Mord geht
- In den vergangenen vier Jahren haben wir versucht, klassischem Surf-Sound einen anderen Anstrich zu geben, etwas Neues zu schaffen, das alles ein Stück nach vorne zu bringen, wenn du so willst
- Warum covert man Songs, die eigentlich schon jeder kennt? Ganz einfach erklärt: Weil mehr in ihnen steckt und um ihnen einen ganz anderen Anstrich zu verleihen!
Ergänzungen / Herkunft:
Die bildliche Verwendung von "Anstrich" kommt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf, so etwa bei Francisci. In seinem Text kritisiert er astrologische Sternendeuter, dessen Theorien er als "aberglaubische Gauckeleyen" bezeichnet: "Agrippa/ und seine Mitstimmer/ mögen ihnen einen so zierlichen Anstrich geben/ wie sie wollen/ und es immerhin für natürlich ausgeben. Spionen und Verrähter geben sich gemeinlich für Freunde aus" Q
Erasmus Francisci: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt, Nürnberg 1676, S. 1451✗
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