1. Eintrag:
die Ehe vollziehen
Bedeutung:
Beispiele:
- Wir würden am Vortag standesamtlich heiraten, weil wir erst mit Gottes Segen, den wir bei der öffentlichen Ansprache im Königreichsaal empfangen würden, unsere Ehe vollziehen wollten
- "Sag, dass du mich liebst", hatte er geflüstert und sie sanft geküsst, auf den Mund, was er sonst nur tat, wenn er die Ehe vollziehen wollte
- Nur wurde die Ehe seitdem nie vollzogen, sprich: Wir haben bereits seit Beginn unserer Ehe nie GV miteinander gehabt
- (über das Leben im Mittelalter:) Den Abschluss des Festes in der Nacht bildete der Vollzug der Ehe. Dabei war die Anwesenheit von Zeugen verpflichtend, die mit der Aufgabe betraut waren, das blutbefleckte Laken an sich zu nehmen und den Gästen vorzuweisen
Ergänzungen / Herkunft:
Insbesondere während der sexuellen Revolution in den 1960er Jahren ändert sich die Einstellung zum Sex als "eheliche Pflicht". Ob es zum Geschlechtsverkehr kommt oder nicht, ist heute in der Regel von Faktoren wie Lust, Leidenschaft, Liebe, gemeinsamer Wille und Bedeutung der Treue abhängig und weniger eine Frage des Familienstandes. Die erzwungene Beschränkung des Liebeslebens auf Verheiratete widerspricht der sexuellen Selbstbestimmung und gilt somit als unethisch, und so wird der Verzicht auf Sex vor der Ehe heute nur noch von konservativen oder religiösen Minderheiten praktiziert bzw. als Ideal angesehen
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