1. Eintrag:
den gordischen Knoten durchschlagen / zerschlagen / durchtrennen / lösen / durchhauen
Bedeutung:
ein Problem mit einem Schlage lösen; eine verblüffend einfache Lösung für ein Problem finden
Beispiele:
- Drogenhandel und Terrorismus sind nur deshalb ein scheinbar unlösbarer gordischer Knoten, weil im Drogenschwarzmarkt enorme Gewinnspannen existieren
- Natürlich muss eine Lösung für diesen "gordischen Knoten" gefunden werden
- Brunnstein glaubt den gordischen Knoten zu durchschlagen, wenn er neben dem Internet in seiner bestehenden Form für ein "Secure-Net" plädiert, das die sensiblen Bereiche der Wirtschaft und des Militärs in eine eigene Architektur einbettet
- Arbeitsmarktreformen: Den gordischen Knoten durchtrennen
- In der europäischen Presse wurde dieser Zusammenschluss mit einem durchschlagenen gordischen Knoten verglichen, weil die 1997 von Deutschland, Frankreich und Großbritannien geforderte "großeuropäische Lösung" bisher immer wieder gescheitert war
- Nun geht es darum, den gordischen Knoten über Rechte an Dalis Werk sowie der Verwirrungen über echte und fragwürdige Arbeiten zu durchtrennen
Ergänzungen / Herkunft:
gehoben; Diese Redensart geht auf Berichte der Taten Alexanders des Großen (356-323 v. Chr.) zurück. In der phrygischen Stadt Gordion befand sich an einem Streitwagen, der Zeus geweiht war, ein besonders kunstvoll und unentwirrbar verschlungener Knoten. Ein Orakel besagte, dass derjenige Herrscher von Asien werden würde, der diesen Knoten lösen könne. Alexander durchschlug den Knoten mit seinem Schwert. Durch die Vernichtung des persischen Heeres in der Schlacht von Gaugamela (331 v. Chr.) erfüllte sich das Orakel. Der Knoten ist ein uraltes (indogermanisches) Symbol der Verhinderung. Das Lösen des Knotens ist daher in vielen Volkssitten und Erzählungen verbreitet. In der Antike mussten etwa manche kultischen Rituale mit gelöstem Haar, geöffnetem Gürtel, schmucklos oder nackt durchgeführt werden. Auch das Totenhemd durfte keinen Knoten aufweisen. Vor diesem Symbolfeld ist auch der gordische Knoten zu verstehen. Er fesselte eine göttliche Macht (wahrscheinlich zunächst zugunsten des phrygischen Königs), die nach ihrer Befreiung - wie im orientalischen Märchen vom Flaschengeist - ihrem Befreier dienen musste