1. Eintrag:
die Zügel (straff / straffer / stramm) anziehen
Beispiele:
- "Hier bei uns werden die Zügel angezogen", mahnt ihn der Jugendrichter. Die Bewährungszeit, die zwei Jahre beträgt, ist mit deftigen Auflagen gespickt
- Im Kleinen hat sich schon seit einiger Zeit angedeutet, was nun im Großen offenbar geworden ist: China zieht in Sachen Hongkong die Zügel an, und das kräftig
- Denn auch sie muss mal die Zügel strammziehen und die meist jugendlichen Menschen, die sich nicht an einen geregelten Badebetrieb halten können, ermahnen oder gar des Bades verweisen
- Die Bundesregierung müsse die Zügel straffer anziehen und dem Milliarden-Betrug am Verbraucher ein Ende setzen
- Allenthalben ziehen die Banken und Geldgeber die Zügel an. So leicht erhält man heute keinen Kredit mehr
- Ebenso brachte er seine innerparteilichen Widersacher zum Verstummen. Er zementierte seine Macht, indem er die Zügel straff anzog
Ergänzungen / Herkunft:
Der Zügel bezeichnet dann die Herrschaft über andere, die dazu dient, das maßlose und verderbliche Tun zu deren Nutzen einzudämmen. Von hier aus bildete sich ein Gebrauch aus, der auch starke innere Affekte - wie etwa den Zorn -, daneben jedoch auch die Fantasie für das Bild des Zügelns zugänglich machte. Dazu trat schließlich der Begriff der Zügellosigkeit, der sich auf Exzesse jeder Art, insbesondere auch solche der Völlerei, bezieht. Besonders häufig ist auch die feste Formel "ungezügeltes Temperament"
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