1. Eintrag:
jemandem Brief und Siegel (auf etwas) geben
Bedeutung:
Beispiele:
- Das kannst du mir ruhig glauben, darauf gebe ich dir Brief und Siegel!
- Und ausbaden dürfen es dann spätere Generationen. Das wird nicht friedlich vonstatten gehen, da geb' dir Brief und Siegel drauf
- Wenn Du Dich von etwas nicht trennen kannst, weil es ja noch gut ist, pack es in eine Kiste in den Keller. Ich gebe Dir Brief und Siegel, dass Du es nicht vermissen wirst
- Ich gebe Ihnen Brief und Siegel, dass wir jetzt eine Fülle von Anzeigen wegen Nötigung und ähnlicher Delikte bekommen werden
- Und eines Tages, darauf gebe ich dir Brief und Siegel, bringen sie dich in die Anstalt
Ergänzungen / Herkunft:
Die heutige Bedeutung wird im frühen Neuhochdeutschen durch das genauere "Sendbrief" umschrieben. Daher leitet sich auch der Titel von Luthers "Sendbrief vom Dolmetschen" (1530) ab. Der Briefkasten war demnach zunächst eine Urkundentruhe. Die heutige Bedeutung ist erst mit dem Aufbau des Postwesens im Jahr 1824 eingeführt worden. Der Briefträger war im 14. Jahrhundert ein Bote, der gerichtliche Schreiben überbrachte. In England wurde 1840 die Briefmarke erfunden, die in Deutschland zunächst als "Freimarke" bezeichnet wurde, weil die Briefe damit "freigemacht" (zur Sendung bestimmt) waren
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