1. Eintrag:
jemandem den Arsch aufreißen

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Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn Du frech wirst, werden wir Dir den Arsch aufreißen!
- Na warte, ich reiß dir den Arsch auf, wenn du nach Hause kommst!
- Aber sollte er dir jemals wehtun, dann sag es mir, und ich reiße ihm den Arsch auf!
- Kenne deinen Feind, oder er reißt dir den Arsch auf!
- Vermutlich würde sie ihm den Arsch aufreißen, wenn sie wüsste, dass er nicht arbeitet
Ergänzungen / Herkunft:
Wörtlich war diese drastische Redensart nie zu verstehen - als sie Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, war sie dennoch noch nicht in dem Ausmaß im bildlichen Sinn gemeint wie heute. Erste Belege finden sich im Umfeld von Polizei und Militär, wo Drill, Machtmissbrauch und Gewalt zum Alltag gehörten. Küpper ordnet sie der Soldatensprache zu Beginn des Ersten Weltkrieges zu Q.
In einem Bericht von 1911 über einen Prozess, in dem es um Gewaltexzesse im Zuge von Streikmaßnahmen ging, lesen wir: "Ein uniformierter Schutzmann rief ihm zu: 'Was, Du kannst wohl nicht laufen?' Ein anderer fügte hinzu: 'Wir werden Dir eins über den Arsch ziehen, daß sich der Mastdarm verbiegt'" Q.
Den ersten schriftlichen Beleg finden wir ebenfalls in einem Bericht über einen Strafprozess, diesmal gegen den Sozialisten Georg Ledebour, der 1919 am Spartakistenaufstand im Rahmen der Novemberrevolution beteiligt war. Die "Freiheit" zitiert die Zeugenbefragung: "Liebknecht: Was für einen Ausdruck brauchte der Offizier? Fröhlich: Euch Spartakisten reißen wir den Arsch auf bis zum Stehkragen" Q.
Zu "Arsch" siehe auch "ein Arsch"; zu "aufreißen" siehe auch "jemanden aufreißen"