1. Eintrag:
jemandem in den Arsch / Hintern kriechen

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Bedeutung:
Beispiele:
- "Sie kriecht ihm in den Arsch" ("Sie handelt nur nach seinem Willen")
Ergänzungen:
umgangssprachlich, derb; In Umgangssprache und Mundarten hat sich ein Ausdrucksstil erhalten, der uns heute oft anstößig vorkommt, der seinen Ursprung aber in Zeiten hatte, als man hierin kein Tabu sah (bzw. andere Tabuisierungen vornahm). Das öffentliche Praktizieren von Ausscheidungen und das Reden darüber war bis weit in die Neuzeit hinein völlig normal. Erst allmählich hat sich unser heutiges Schamgefühl entwickelt, das an Konzepte wie Privatheit und Intimsphäre gekoppelt ist. Daneben ist an die dämonenverscheuchende (apotropäische) Wirkung des entblößten Körpers - insbesondere des Hinterns - zu erinnern, die auch dem bekannten Götz-Zitat Q zugrunde liegt, auch wenn sie bereits dort als beleidigende Geste zu verstehen ist. Derartige Umdeutungen sind nicht selten und gehen häufig auf die Renaissance zurück, die sich - zwischen Mittelalter und Neuzeit stehend - des alten Kulturguts bediente und es in Schwank, Zote und Narrenspiegel grobianisch zum Zweck der Belustigung und der Belehrung überformte. Einschlägige Belege finden sich bei Luther, Hans Sachs, Sebastian Brant oder im Volksbuch vom Eulenspiegel. Die hier aufgeführten, heute als derb, anstößig oder unanständig empfundenen Wendungen sollen an diese kulturelle Kontinuität erinnern und die starke Bildhaftigkeit vor Augen führen. Zu "Arsch" siehe auch "ein Arsch"
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