1. Eintrag:
jemanden in den Sattel heben; jemandem in den Sattel helfen
Bedeutung:
Beispiele:
- 1980 erwog Diepgen, für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, blieb dann aber doch: Er entschied sich dafür, Richard von Weizsäcker in den Sattel zu helfen, der 1981 Regierender Bürgermeister in Berlin wurde
- Die sowjetische Besatzungsmacht hat damals die Regierung Grotewohl wieder in den Sattel gehoben
- Was Seifriz vielleicht nicht wusste, ist, dass er dadurch einem ausgemachten Gegner von Wagner und Berlioz in den Sattel half
- Das Remake gilt als nochmaliger Anlauf, das gute alte Genre wieder in den Sattel zu heben
Ergänzungen / Herkunft:
Im Mittelalter brauchten die Ritter mit ihrer schweren Rüstung Leute, die ihnen aufs Pferd halfen. Die Redewendung ist seit dem 16. Jahrhundert schriftlich belegt Q. Ein Beispiel finden wir 1546 bei Wolfgang Musculus: "Mir ist warlich angst / wann vnsere pfaffen solten wider in den sattel gehoben werden / für irem stolz vnd hochmut / ich denck das Schulmeyster ambt zu übergebenn / damit ich nur nit vil mit inen zuthun habe" Q
Wolfgang Musculus: Newe zeytung, die yetzigen Kriegssleüfft im Teütschen Landt belangend, 1546, Das Dritt Capitel, Das Vierdt Gesprech✗
Zu "Sattel" siehe auch "(fest) im Sattel sitzen"
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