1. Eintrag:
jemandem (glatt / mitten u. a.) ins Gesicht lügen
Bedeutung:
Beispiele:
- Ich mag keine Menschen, die einem ins Gesicht lügen!
- Schauen Sie genau hin: Daran erkennen Sie, ob Ihnen Ihr Gegenüber gerade ins Gesicht lügt
- Er lügt dir mitten ins Gesicht und oft weißt du in diesem Moment sogar, dass er nicht die Wahrheit sagt, sondern schwindelt
- Clarissa hatte ihm noch nie frech ins Gesicht gelogen. Er war überzeugt, dass sie spätestens bei seiner Befragung die Wahrheit zugegeben hätte, wenn sie tatsächlich etwas gestohlen hätte
- Da es uns schwerfällt, anderen direkt ins Gesicht zu lügen, sagt der Lügner nicht: "Nein, ich habe das Geld nicht genommen", sondern nutzt Ausflüchte. Wer kein reines Gewissen hat, muss schließlich irgendetwas sagen, um seinen Gesprächspartner zu überzeugen
Ergänzungen / Herkunft:
Schriftliche Belege sind seit Anfang des 18. Jahrhunderts zu finden, so 1712 bei Prambhofer: "Und dieser Bauer war so unverschamt / daß er gar Gott selbsten ins Gesicht gelogen" Q
Johann Prambhofer: Wunderseltsame Wahrhaffte, beynebens Laecherliche Traum-Gesichter, Von unterschiedlichen Stands- und Ambts-Persohnen ..., Augspurg 1712, S. 405✗
Zu "Gesicht" siehe auch "das Gesicht verlieren", "das Gesicht wahren", "etwas steht einem im Gesicht geschrieben", "ein Gesicht machen wie sieben Tage Regenwetter"
> |