1. Eintrag:
jemandem schwant etwas

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Bedeutung:
Beispiele:
- Mir schwant nichts Gutes!
- Der Teppich barg ein Geheimnis, nur schwante keinem von uns, welches!
- Ihm schwante Böses, als er nach Hause kam
- Der Weg war länger, als er vermutet hatte und ihm schwante, dass es keine gute Idee gewesen war, den Rucksack so vollzupacken
- Dass der Aufwand, der auf uns zukommt, größer sein würde, als wir im Vorfeld abschätzen konnten, hatte uns ja schon geschwant. Dass aber alltäglich so viele Kosten entstehen, an die wir vorher nicht gedacht hatten, zeigte sich erst nach und nach
- Mir schwanen böse Dinge
Ergänzungen / Herkunft:
Die Herkunft des Verbums "schwanen" ist nicht ganz klar. Das Sprachgefühl stellt es zu "Schwan", wobei dessen mythologische Rolle in Betracht gezogen werden muss: Der Schwan ist im germanischen Glauben ein Tier mit prophetischen Gaben und der Vogel der Nornen und Walküren. Weissagende Frauen erscheinen in Schwanengestalt, beispielsweise die Schwanenjungfrauen im "Nibelungenlied".
Auch die europäische Sage vom Schwanenritter, die insbesondere in der Version des "Lohengrin" populär geblieben ist, ist durch das Element des Frageverbots eng an die Dimension des Geheimnisses der unbekannten Herkunft und an die Vorahnung geknüpft, dass der Ritter eines Tages wieder verschwinden wird.
In den Bereich der griechischen Mythologie verweist der ebenfalls heranzuziehende Aspekt des Schwanengesangs, der angeblich die Todesahnung verkörpert (siehe auch "Schwanengesang").
Andere etymologische Deutungen betonen die Nähe von "schwanen" zu "ahnen" und vertreten die Ansicht, es handele sich um eine Verschmelzung der Wortgruppen "es ahnet mir" oder "es wahnet mir" (von wähnen).
Eine weitere Deutung geht von der scherzhaften Übersetzung von lateinisch "olet mihi" (= ich rieche) aus, da olere = riechen ähnlich klingt wie olor = Schwan.
Belegt ist die Wendung seit 1514 im "Schichtbuch der Stadt Braunschweig"