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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
jemanden / etwas in Acht und Bann tun | jemanden ausschließen / verstoßen ; etwas verbieten | Diese Wendung geht zurück auf eine alte Form eines Rechtsurteils, das für besonders schwere Vergehen vorgesehen war. Ein entsprechend Verurteilter war von der weltlichen Herrschaft (Reichsacht) geächtet und von der kirchlichen Herrschaft (Kirchenbann) gebannt. Siehe auch "in jemandes Bann geraten" | |
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jemandes / das Tun und Treiben | alles, was jemand tut; alles, was geschieht | ||
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etwas ohne Sinn und Verstand tun | planlos vorgehen; etwas tun, ohne vorher zu überlegen | umgangssprachlich; siehe auch "weder Sinn noch Verstand haben" | |
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in jemandes Bann geraten | unter jemandes Einfluss geraten ; von jemandem fasziniert / beeindruckt sein | "Seine Wirkung auf europäische Komponisten war bedeutend größer als auf amerikanische. Fast die ganze Avantgarde geriet in seinen Bann"; "Die drei ??? wissen noch nicht genau, was es ist, aber alles deutet darauf hin, dass die finsteren Pläne des Zauberers etwas mit Hypnose zu tun haben und auch die Juniordetektive geraten in seinen Bann"; "Nach ihrer Schwester Kate hat nun auch Pippa Middleton einen Freund aus dem britischen Hochadel. Der zukünftige Herzog von Northumberland ist in ihren Bann geraten"; "Sie ist unter Draculas Bann geraten und wurde von dem blutdürstigen Vampir getötet" | Das alte Rechtswort "Bann" hat in erstaunlich vielen Zusammenhängen seine Präsenz bewahrt. Vom Ursprung her bezeichnet es die Gerichtsbarkeit, aber auch den Bezirk, auf den diese sich bezieht. Noch heute sprechen wir in diesem räumlichen Sinne von der Bannmeile. Dann war "Bann" auch das ausgesprochene Ge- und Verbot, aber auch der Aufruf des Heeres (Heerbann). Von "Verbot" leitete sich die Bedeutung "Strafe" ab, die Verbannung eines Schuldigen aus dem Herrschaftsgebiet. Im Mittelalter schieden sich Bann und Acht, und auf den Kirchenbann folgte gewöhnlich die weltliche Ächtung. Der mit dem Bann Getroffene ist ein Bandit - ein Wort, das über altfränkisch "bannjan" ins Romanische entlehnt wurde, sich mit der Sippe des gotischen "bandwa" (= Zeichen) vermischt und über italienisch "bandire" (verbannen) und dessen Partizip "bandito" mit der Bedeutung "Straßenräuber" im 16. Jahrhundert über die Schweiz ins Deutsche zurückentlehnt wurde. Zu "bandwa" (Zeichen) gehört auch "Banner" (Heereszeichen), das über altfranzösisch "bannière" zunächst zu "Panier" wurde, das wir noch im Hasenpanier erkennen. Als Urteilswort des Richters nahm "Bann" schließlich noch die Bedeutungen "Fluch", "Zauber", "Macht" im magischen Sinne an, und es entwickelten sich die gewöhnlichen Assoziationen der Verzauberung: Liebeszauber und Faszination ("gebannt starrte er auf die Mattscheibe"). Zur gesamten Wortfamilie gehört schließlich noch "Bande", das ist im Grunde die Schar, die demselben Zeichen (Banner) folgt. Im romanischen Bereich wird über die Nähe zu "Bandit" aus der "Bande" die Schar vereinigter Krimineller, zu denen am Rande auch die fahrenden Musikanten und Schauspieler gezählt werden. So erhält italienisch "banda" die Bedeutung "Schar", "Musikkapelle", "Orchester". Das Wort gelangt ins Französische und Englische, aus dem das Deutsche es als "Musik-Band" zurückentlehnt. Als Bande seine Bedeutungsverschlechterung erlebte, begannen die fahrenden Schauspieler, sich selbst lieber als "Truppe" zu bezeichnen, ein Wort, das auf galloromanisch "troppus" (Herde) zurückgeht und (über die Bedeutung "Ansammlung") mit Dorf und französisch "trop de" (= viele) verwandt ist. Zu Bann gehört schließlich sogar das Fremdwort "banal", das um 1830 von Goethe eingedeutscht wurde. Die Form "ban-" leitet sich von der germanischen Wurzel ab und bezeichnete im Altfranzösischen alles das, was zu einem Gerichtsbezirk gehörte. Noch heute ähneln die Bedeutungen von französisch "le ban" denjenigen des deutschen "Bann" in seinen verschiedenen Komponenten. "Banal" war zunächst alles, was allgemein gebräuchlich war in einem Bezirk: die gemeinsame Mühle, der gemeinsame Backofen usw. Daraus ergab sich die Bedeutung "allgemein", "ohne besonderen Wert", die sich zu "unoriginell" weiterentwickelte. So übernahm es Goethe und so verstehen wir es heute, wenn wir von "Banalitäten" sprechen |
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der Bann ist gebrochen | ein Tabu ist gebrochen; etwas vorher Verbotenes wird jetzt gemacht | ||
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jemanden in seinen Bann schlagen / ziehen | jemanden fesseln / faszinieren; auf jemanden Einfluss haben | Siehe auch "in jemandes Bann geraten" | |
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eine stählerne Acht | Handschellen | ||
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sich in Acht nehmen | vorsichtig sein ; aufpassen | Diese Wendung gehört zu "auf etwas achten" mit der Grundbedeutung "aufmerksam sein". Dazu stellen sich vielfältige Ableitungen wie Beachtung, Achtung oder beachtlich, die zum Begriffsfeld des sozialen Standes oder Ranges überleiten (eine achtbare Persönlichkeit). Siehe auch "etwas außer Acht lassen" | |
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auf halb acht hängen | schief / schräg sein | "Stolzes Wahrzeichen der Stadt hängt auf halb acht: Krumm und schief hängen die Pferdefiguren von der Spitze hinab"; "Beim Herbststurm waren sie reihenweise abgeknickt: Viele Bäume, die auf halb acht in den Wäldern in und um Varel hängen, werden zur Zeit von einer riesigen Spezialmaschine entfernt"; "Nach kurzer Zeit rutschte der Helm meiner Tochter auf 'halb acht'. Grund hierfür sind die Halteriemen, die nicht fest mit dem Helm verbunden sind, sondern sich schön hin und her ziehen lassen"; "Bereits nach kurzer Fahrt sahen wir eine kleine unscheinbare Abzweigung in El Pescadero mit einem handgeschmierten, auf halb acht hängenden Schild 'Playa'" | umgangssprachlich |
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etwas außer Acht lassen | etwas nicht beachten | "Außerdem ist der Symbolcharakter der Aktion nicht außer Acht zu lassen"; "Eine kooperative Rolle Deutschlands innerhalb der EU ist für den aktuellen und zukünftigen Erfolg des Landes von zentraler Bedeutung. Jede Strategie, die das außer Acht lässt, könnte in die Irre führen"; "Häufig werden die folgenden einfachen, aber doch gewichtigen Gründe für schwere Beine außer Acht gelassen: Hitze! Bei großer Wärme stellen sich die Venen weit und lassen eine läufergemäße Blutzirkulation nicht zu"; "Neben dem Aufbau deines Reiches darfst du die Bedürfnisse seiner Bewohner nicht außer Acht lassen"; "Immer wieder stellen wir fest, dass viele Menschen Ayurveda mit Wellness verbinden, das Thema Gesundheit dabei jedoch außer Acht lassen"; "Ein Mitverschulden des Verletzten im Sinne von § 254 Abs. 1 BGB ist bereits dann anzunehmen, wenn dieser diejenige Sorgfalt außer Acht lässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens anzuwenden pflegt" | Das Wort "Acht" hat in diesem Fall nichts mit der Zahl "acht" zu tun und auch nicht mit "Acht" in Bezug auf Friedlosigkeit (siehe auch "jemanden / etwas in Acht und Bann tun"). Es hat vielmehr seinen Ursprung im westgermanischen Wort "ahtō" (Beachtung) und ist mit "beachten", "achten", "Achtung", "achtbar", "achtsam", "beachtlich", "erachten", "verachten" usw. verwandt. Die Redensart ist durch Verkürzung von "aus der Acht lassen" entstanden, wobei beide Varianten früher häufig verwendet wurden. Diejenige, die sich im Lauf des 19. Jahrhunderts durchgesetzt hat, scheint dabei früher als schlechtes Deutsch gegolten zu haben - zumindest behauptet Heynatz 1796 im "Antibarbarus": "Außer Acht lassen (für aus der Acht) ist auf alle Fälle schlecht" Quellenhinweis: . Johann Friedrich Heynatz: Versuch eines deutschen Antibarbarus oder Verzeichniß solcher Wörter, deren man sich in der reinen Deutschen Schreibart entweder überhaupt oder doch in gewissen Bedeutungen enthalten muß, nebst Bemerkung einiger, welche mit Unrecht getadelt werden, Berlin 1796, S. 67 Siehe auch "sich in Acht nehmen" |
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