1. Eintrag:
jemanden ins Gebet nehmen

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Bedeutung:
Beispiele:
1.- Der Vater nahm seinen Sohn ins Gebet
- Zum Abschied äußert Günter Grass den Wunsch, es gäbe auch in den USA eine Kommission, die Präsident Bush ins Gebet nehme, Probleme nicht mit Kriegen zu lösen
- Offenbar hatte Schmidt seine gesamte Abwehr in der Trainingswoche ins Gebet genommen, denn die Karbacher spielten betont vorsichtig
- Man weiß, dass man einen schwedischen Krimi liest, wenn man auf Seite 2 zum Thema Klimawandel ins Gebet genommen wird und auf Seite 3 zum Thema geschlechtergerechte Kindererziehung
- In der Firma ist, als wir ankommen, eine Art Verhör im Gang. Der Vorsitzende des Komitees nimmt einen Herrn ins Gebet und beschuldigt ihn, Strom von der Firma abgezweigt zu haben
- Was wir nicht ins Gebet nehmen, was wir nicht mit Gott besprochen haben, können wir auch nicht mit Menschen besprechen oder an andere weitergeben
- Wenn wir heute die Arbeitswelt ins Gebet nehmen, dann können wir auf das Gebet der Christenheit schlechthin zurückgreifen: Das "Vater Unser". Es ist ein Ankerpunkt in allen persönlichen Lebenskrisen
- Beim letzten Treffen des Liturgieausschusses wurde angeregt, dass es uns gut- und nottäte, die Welt, unser Leben, unsere Anliegen und Nöte konkreter ins Gebet zu nehmen
- Hier finden Sie spirituelle Impulse zur Flutkatastrophe in Südostasien: Gebete für die Betroffenen, Texte, die unsere Ohnmacht und unsere Zweifel angesichts der Naturgewalt "ins Gebet" nehmen, aber auch unsere Hoffnung auf die Gegenwart des menschenfreundlichen Gottes ausdrücken
- Nach einem Schlaganfall und einer Hirnblutung schwinden die Kräfte von Kardinal Lehmann deutlich. Das teilte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mit und ruft auf, für ihn zu beten. Auch in München wird der 81-Jährige mit ins Gebet genommen
Ergänzungen / Herkunft:
Früher sprach der Beichtvater Gebete zum Mitsprechen vor.
Nicht auszuschließen ist allerdings auch, dass es sich bei der Wendung um eine Fehldeutung der niederdeutschen Redensart "ins Gebett (Gebiss) nehmen" handelt, die sich auf das Pferdegebiss beziehen soll: Der Fuhrmann nimmt das widerspenstige Pferd ins Gebiss Q
J. Ernst Wülfing: Was mancher nicht weiß - Sprachliche Plaudereien, Jena 1905, S. 13✗
Die Redensart in Bedeutung 1 ist seit dem 18. Jahrhundert belegt - hier ein Beispiel von 1786: "Warten Sie, ich will ihn einmal ins Gebet nehmen! Herr Capitalist! (ihm ins Ohr.) Ob ihrer Knikkerei, ob ihrem stinkenden Geiz vergeht auch mir die Gedult" Q
Dieter, Christian Ludwig / Boutet de Monvel, Jacques Marie: Glücklich zusammengelogen, Ein Singspiel in drei Aufzügen, Libretto, Stuttgart, 1786, S. 23✗