1. Eintrag:
jemanden breitschlagen
Beispiele:
- Eigentlich wollte ich diesen Sonntag zu Hause bleiben, aber ich habe mich doch breitschlagen lassen, mit meinen Kollegen einen Ausflug zu machen
- Wir haben uns breitschlagen lassen, morgen zu fahren
- Ich habe im Internet geschaut, wo man Karten bekommt, und was sehen da meine geschockten Augen? "Ausverkauft"! Das darf ja nicht wahr sein! Am nächsten Tag hab ich meine Mutter breitgeschlagen, mich nach Erlangen zu fahren, auf die Vermutung hin, es könnte ja beim Kartenvorverkauf noch Karten geben
- Warum haben Sie sich breitschlagen lassen?
- Seit kurzem ist ein Freund von mir im Urlaub und ich habe mich von ihm breitschlagen lassen, auf seine beiden Katzen aufzupassen
- Okay, breitgeschlagen, wir tun's!
Ergänzungen / Herkunft:
Wir finden den Begriff in der bildlichen Verwendung seit dem 18. Jahrhundert. Im Jahre 1744 wird er in der Bedeutung "so lange beschwatzen, bis der andere es glaubt" verwendet: "... wird erzehlet, daß die Münche in Engelland eine Weibs-Person angestiftet, sich als besessen anzustellen, um durch ihre Drohungen und Propheceyungen vieler Unglücks-Fälle zu verhindern, daß der König Henricus VIII. seine erste Gemahlin nicht verlassen möchte. Die Sache sey auch über ein Jahr lang so gut von statten gegangen, daß ... die zwey großen Männer ... sich breit schlagen lassen, und festiglich geglaubet, daß sich die Sache wahrhaftig also verhalte ..." Q
Johann Christian Götze: Merkwürdigkeiten der Churfürstlichen Bibliothek zu Dresden, Bd. 1, S. 264✗