1. Eintrag:
jemanden zwiebeln
Bedeutung:
Beispiele:
- Der zugereiste Schlossherr zwiebelte seine Bauern gehörig
- Ob wir den Pferden nicht lieber ihre Ruhe gönnen? Wo wir sie doch schon ganz schön gezwiebelt haben?
- Bei der "Elefantenrunde" im Plenarsaal wurden die Fraktionschefs mächtig mit Bürgerfragen gezwiebelt
- Bloß deine Mutter, was ließ sie sich zwiebeln und schurigeln und schikanieren vom Herrn Rechnungsrat, schlimm war das, schlimm
Ergänzungen / Herkunft:
Die übertragene Bedeutung hat wohl damit zu tun, dass Zwiebeln beim Schneiden die Augen reizen und jemandem gleichsam Tränen auspressen Q
vergleiche Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Leipzig 1793-1801, Zwiebeln✗
Schon im 17. Jahrhundert finden wir "zwiebeln" in der bildlichen Verwendung, so fragt z. B. 1686 Abraham a Sancta Clara: "wie zwifflet nit mancher sein armes Weib? wie zwifflet nit manche ihren Mann / wie zwifflen nit offt einen seine Kinder ..." Q
Abraham a Sancta Clara: Judas Der ErtzSchelm Für ehrliche Leuth ..., 1. Teil, Salzburg 1686, S. 22✗
Vergleiche auch "etwas zwiebeln", "zwiebeln", "eine gezwiebelt kriegen"
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