1. Eintrag:
kurze Hose, Holzgewehr


2Häufigkeit:
1 = sehr selten
...
7 = sehr häufig
8 = regional begrenzt 9 = veraltet
✗Bedeutung:
sich wie ein kleiner Junge fühlen: unvorbereitet, schlecht informiert, hilflos, ratlos
Beispiele:
- Und dann stehste da und was ist: Kurze Hose, Holzgewehr!
- Jetzt stehe ich hier - kurze Hose, Holzgewehr - und weiß mir keinen Rat
- Dort, wo nicht der geringste Luftzug zu spüren war, lief einem das Wasser in regelrechten Sturzbächen den Pops hinunter. Aber egal, wir waren ja vorbeugend mit kurzen Hosen bewaffnet angerückt und wie sagt man doch so lapidar: Kurze Hose, Holzgewehr und los
- Und ich steh dann da, kurze Hose, Holzgewehr und darf die Verknüpfungen aktualisieren
- Und ich steh hier jetzt, kurze Hose, Holzgewehr, und bin verunsichert, was wir tun sollen. Vielleicht kann jemand von euch das Für und Wider etwas erläutern?
Ergänzungen / Herkunft:
umgangssprachlich, selten; Die Redensart ist in keinem Wörterbuch verzeichnet, scheint also auch früher nur mäßig verbreitet gewesen zu sein. Sie bezieht sich auf spielende Jungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wird verwendet, wenn jemand, meist ein junger Unerfahrener, eine Aufgabe unterschätzt hat und nicht allein bewältigen kann. Die Zeitung "HNA" berichtete am 30.08.2014 über die "Jugendwehren" zur Zeit des Kaiserreiches (bis Ende des 1. Weltkrieges), in denen die Jungen spielerisch das Töten mit der Waffe lernten: "Wenn die Möchtegern-Soldaten dann mit ihren Taten prahlten, kommentierten die Erwachsenen dies oft mit der etwas abfälligen Bemerkung '
Kurze Hose,
Holzgewehr!', um auf die Spielzeugausrüstung der Kinder anzuspielen"
QQuellenhinweis:
'
Kurze Hose,
Holzgewehr' - die Jugendwehr im Solling
✗