1. Eintrag:
mit einem Fuß / Bein im Gefängnis / Knast / Kittchen / Zuchthaus stehen
Bedeutung:
Beispiele:
- Sitzt jemand nur mit einem Bein im Kittchen, hat er Handlungen begangen, die, wenn sie bekannt würden, zu einem Strafverfahren führen könnten
- Investigativer Journalismus wird immer wichtiger, doch die, die ihn betreiben, stehen oft mit einem Bein im Gefängnis
- Sterbehilfe: Stehen Ärzte mit einem Bein im Gefängnis?
- Brandschutzexperten stehen mit einem Fuß im Gefängnis
- Deshalb arbeiten viele als "comerciantes ambulantes" (fliegende Händler), sind dabei aber immer mit einem Bein im Gefängnis, weil Straßenverkauf ohne Gewerbekarte verboten ist
- IT-Verantwortliche sind per se mit einem Bein im Knast
Ergänzungen / Herkunft:
Die beiden Beine des Menschen sind hier bildhaft zwei verschiedenen Begebenheiten (Gefängnis versus Freiheit) zugeordnet und beschreiben so eine prekäre Grenzsituation.
Die Redewendung ist seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt Q. Im Düsseldorfer Volksblatt von 1899 werden 2 Redensarten kombiniert, was auch heute noch beliebt ist: "... wenn es richtig ist, daß das Eisenbahnbetriebspersonal 'mit einem Fuß im Gefängnis, mit dem anderen im Grabe steht', so sind diese Umstände nur geeignet, das genannte Personal seiner Ruhe und seiner Sicherheit zu berauben" Q.
Vergleiche auch "mit einem Bein in etwas stehen", "mit einem Bein im Grab stehen"; zu "stehen" siehe auch "zu / hinter jemandem stehen", "jemandem gut zu Gesicht stehen", "Die Sache steht und fällt mit"
> |